I. Die Anfänge der Heidelberger Universität
Facultas medicinae
Die Fakultät der Medizin wurde mit der Universitätsgründung als eine der drei Hohen Schulen eingerichtet. 1388 ist Jakob Hermenia der erste Professor für Medizin, ein erstes Statut für die Fakultät existiert aus dem Jahr 1425. Ein zweiter medizinischer Lehrstuhl wurde 1482 geschaffen. Die medizinische Lehre dieser Zeit basierte auf dem Literaturstudium, etwa auf den aus der Spätantike stammenden Schriften des Hippokrates und Galen.
Der Modernisierer Ottheinrich von der Pfalz erließ 1558 eine Statutenreform für die Universität, an der Thomas Erast, Ordinarius für Medizin, maßgeblich beteiligt war. Für die medizinische Fakultät werden drei Lehrstühle benannt: Therapie, Pathologie und Physiologie. An die Stelle der Buchwissenschaft traten nun praktische Untersuchungen: Krankenvisitationen in Begleitung der Professoren wurden fester Teil der Ausbildung und auch das Sezieren von Leichen wurde gestattet. 1569 erhielt die Fakultät ein erstes Skelett für den Anatomieunterricht.
Für die Arzneimittellehre und Forschung legte der Medizinprofessor Henricus Smetius 1593 einen „Hortus medicus” an – einen der ersten botanischen Gärten in Deutschland. Johann Conrad Brunner, ein Vorreiter der anatomischen und experimentell-physiologischen Forschung, ließ 1689 ein chemisches Labor für Medizinstudenten einrichten.
Im Pfälzischen Erbfolgekrieg der Jahre 1689 bis 1693 wurden die Gebäude der Medizinischen Fakultät niedergebrannt. Danach wurde der Lehrbetrieb im Jahr 1703 wieder aufgenommen.
Vorschau der Exponate
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