I. Die Anfänge der Heidelberger Universität
Facultas artium
Das Bildungsprogramm der artes liberales, der sieben Freien Künste, ist ein Erbe der griechisch-römischen Antike. Die hier gelehrten Disziplinen sollten als eine Art Vorstudium auf die höheren Fakultäten vorbereiten.
Nach den Lerninhalten waren die Artes in zwei 'Wege' (lat. via) unterteilt: das sprachbezogene Trivium mit den Fächern Grammatik, Rhetorik und Logik und das mathematisch orientierte Quadrivium, in dem Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik gelehrt wurden.
Nach zwei Jahren wurde der Grad des Baccalaureus erreicht, nach weiteren zwei Jahren konnte man als Magister Artium das Vorstudium abschließen und an den höheren Fakultäten weiterstudieren.
Als Magister blieb man der Artistenfakultät jedoch durch die Lehrverpflichtung verbunden. Die Studienordnung der noch jungen Heidelberger Universität folgte in großen Teilen dem Vorbild der Pariser Sorbonne. Für alle Studien war ein genau umrissener Kanon an Texten vorgeschrieben, der den Vorlesungen zugrunde zu liegen hatte. Im Trivium waren dies hauptsächlich die Schriften des Aristoteles.
Das Quadrivium spielte bis ins 15. Jahrhundert in Heidelberg lediglich eine untergeordnete Rolle. Das Mathematikstudium ist in dieser Zeit beispielsweise kaum belegt, der Unterricht philosophischer Werke stand eindeutig im Vordergrund.
Vorschau der Exponate
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