I. Die Anfänge der Heidelberger Universität
Facultas theologiae
Die Theologische Fakultät gehörte zu den drei Hohen Schulen der Universität und war von Beginn an mit drei Lehrstühlen ausgestattet. Die praktische Seelsorge als Schwerpunkt der Lehre geht auf Marsilius von Inghen zurück. Bedeutende Theologen fanden sich in Heidelberg ein, von denen einige auch in Diensten des Hofes standen oder kirchliche Würden erhielten.
Große Umwälzungen ereigneten sich im Zeitalter der konfessionellen Auseinandersetzungen. Bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts nahm die Universität eine traditionelle Haltung ein, auch wenn Martin Luther im April 1518 im Heidelberger Augustinerkloster die Ideen seiner reformierten Theologie vorstellte und mit den Theologen der Universität diskutierte.
Die theologische Lehre an der Universität folgte dann aber dem religiösen Bekenntnis der Kurfürsten. Ottheinrich (1556-1559) führte die Reformation nach lutherischem Bekenntnis in der Kurpfalz ein; unter Friedrich III. (1559-1576) wurde Heidelberg und die Theologische Fakultät zum geistigen Zentrum der reformierten Theologie calvinistischer Prägung. Unter den führenden Theologen der Zeit findet sich der Verfasser des „Heidelberger Katechismus” Zacharias Ursinus.
Die kurzfristige lutherische Restauration unter Ludwig VI. (1576-1583) führte zu Entlassungen der Professoren, die danach aber wieder nach Heidelberg zurückkehren konnten. Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1622 wurde das katholische Bekenntnis an der Universität durchgesetzt und die seelsorgerischen Aufgaben vollständig in die Hände des Stadtpfarrers gelegt.
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