I. Die Anfänge der Universität – Facultas theologiae
Streitschrift gegen Tilemann Heshusen
Der Theologe Tilemann Heshusen (1527-1588) legte 1586 eine Schrift vor, mit der er die Realpräsenz von Leib und Blut Christi in der Abendmahlsfeier beweisen wollte – eine Auffassung, mit der er sich Jahre zuvor in Heidelberg gegen die dort vorherrschende calvinistische Lehrmeinung nicht durchsetzen konnte.
Auf die Empfehlung seines früheren Lehrers Philipp Melanchton war Heshusen als Generalsuperintendant der Pfalz nach Heidelberg berufen worden. Als es im Jahr 1559 hier aber zum Abendmahlstreit kam, verlor er, der die Lehre Luthers vertrat, auf Anweisung Kurfürst Friedrichs III. seine Stellung.
Unter dem Titel „Gründliche Beweisung der waren Gegenwart des Leibs und Bluts Jesu Christi im heiligen Nachtmahl” war Heshusen Stellungnahme zu dieser zentralen Frage der konfessionellen Auseinandersetzungen mehrfach gedruckt worden. Die wohl in Heidelberg entstandene Streitschrift muss unmittelbar nach der Veröffentlichung entstanden sein.
Denn auf Bl. 1v ist die Rede davon, dass bereits vor 23 Jahren die lutherischen Prediger in der Pfalz abgesetzt worden seien, was Friedrich III. im Jahr 1563 veranlasst hatte.
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Streitschrift gegen Tilemann Heshusen
UB Heidelberg, Cod. Pal. germ. 422, Heidelberg (?), um 1588, Papier