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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Die Macht der Minne

Kuppelei und käufliche Liebe im „Renner”, 1425-1431

Kuppelei und käufliche Liebe im „Renner”, 1425-1431

Die Todsünde der Unkeuschheit

Die drei Bildstreifen zeigen unter der Überschrift Luxuria/Unkeusch als Beispiele dieser Todsünde die Kuppelei:
1. Zwei alte Männer begehren eine käufliche Dame.
2. Eine alte Frau verkuppelt eine junge an einen Jüngling.
3. Im Spiel wird eine junge Frau einem Mann zugeführt.

Von Hugo von Trimberg (gest. nach 1313) stammt das spätmittelalterliche moraldidaktische Werk, dessen erste Fassung im Jahr 1300 vollendet worden war. Der Nürnberger Gerichtsschreiber Johannes Vorster (gest. 1444) nahm den Text als Vorlage und strukturierte ihn für den eigenen Gebrauch neu, setzte Akzente und ergänzte sie durch lateinische Zitate zumeist aus der Bibel. Besonderes Gewicht erhalten die Todsünden. Sicherlich stammt auch die Konzeption der Bildstreifen von Vorster. Mit ihnen wird die jeweilige Todsünde überwiegend im Umfeld der Stadtpatrizier verortet. Damit geben sie Auskunft über die gesellschaftskritischen, moralisierenden Ansichten des Autors.

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