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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Die Macht der Minne

Venus mit Pfeil und Bogen, Illustration zu den Minnereden Johanns von Konstanz, 1478

Venus mit Pfeil und Bogen, Illustration zu den Minnereden Johanns von Konstanz, 1478

Minnereden als Lehrbücher der Liebe

Der Liebesgott Cupido erscheint im Traum und erzählt von der Minne. Mit diesem Traumbild entfaltet Johann von Konstanz seine Liebeslehre, die um 1300 im selben Umfeld wie der Codex Manesse entstanden ist.

Die Kunst, die Liebe einer Frau zu gewinnen, wird seit Ovids „Ars amatoria” literarisch besprochen. Im späten Mittelalter greifen Minnelehren das Thema auf. Johann von Konstanz geht als erster ausführlich in deutscher Sprache darauf ein: Exemplarisch schildert er das Werben eines jungen Mannes um eine Dame von den ersten Liebesbriefen bis zum ersten Treffen.

Der Text wurde mit 55 weiteren Minnereden im 15. Jahrhundert abgeschrieben und diesen vorangestellt. Ein Buchmaler hat die Vorrede illustriert und dafür das Motiv einer gekrönten weiblichen Gestalt mit Flügeln gewählt. Sie hält eine Fackel sowie Pfeil und Bogen in den Händen und dürfte Venus als weibliches Pendant zu Cupido darstellen.

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