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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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IV. Die Macht der Minne

<i>Ob einem mann sey zuo nemen ein eelich weib oder nit</i>: das Ehebüchlein des Albrecht von Eyb

Ob einem mann sey zuo nemen ein eelich weib oder nit: das Ehebüchlein des Albrecht von Eyb

Ein spätmittelalterlicher Lehrmeister der Liebe

Albrecht von Eyb (1420‒1475) liefert gute Gründe für die Ehe: In ihr ist Sexualität ohne Sünde möglich, und sie dient der Fortpflanzung. Die gegenseitige Liebe der Eheleute und das gemeinsame Handeln führt zudem zu einer glücklichen ehelichen Gemeinschaft.

Albrecht von Eyb bricht mit der literarischen Tradition, die Liebe und Ehe voneinander trennt. Diese Trennung geht auf Theophrastus, einen Schüler des Aristoteles, zurück.

Von Eyb hatte eine humanistische Bildung und war mit diesen Texten vertraut. Als Doktor beider Rechte war er aber auch Gutachter für Eherecht und kannte daher Zwistigkeiten unter Eheleuten aus der Praxis. Er wägt Vor- und Nachteile der Ehe, liefert eine theologische Begründung für die Ehe und verankert sie im Kirchenrecht.

Danach liege die Legitimation der Ehe im Konsens von Braut und Bräutigam. Während seiner Zeit als Kanoniker an den Domkirchen zu Eichstätt und Bamberg veröffentlichte er mehrere lateinische Dichtungen. Das Ehebüchlein ist sein erstes Werk in deutscher Sprache. 1472 erschien es erstmals in der Reichsstadt Nürnberg im Druck.

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