III. Die Entdeckung der höfischen Liebe
Theuerdank im Zweikampf zu Pferd
Der letzte Ritter
Kaiser Maximilian I. (1459‒1519) verdankt den Beinamen „der letzte Ritter” seiner Vorliebe für feudal-höfische Traditionen wie Feste und Turniere. So bietet auch der „Theuerdank”, seine literarisch überhöhte Autobiographie, Motive und Elemente des hochmittelalterlichen höfischen Romans.
Im Zentrum der Geschichte steht eine Aventiure-Fahrt des Helden Theuerdank. Diese dient zugleich als Brautfahrt in das Land der Prinzessin Erenreich, die ihm versprochen ist. Den historischen Hintergrund für den Roman liefern konkrete Ereignisse aus dem Leben Maximilians, vor allem seine Werbung um Herzogin Maria von Burgund. Die Gegenspieler Maximilians spiegeln sich in den Hauptleuten Fürwittig, Unfalo und Neydelhart, die das Vorhaben des Helden vereiteln wollen. Einmal kommt es zu einem Zweikampf zu Pferd, den der Held gewinnt. Der Roman, mit dem Maximilian seinen Nachruhm sichern wollte, endet mit dem Aufbruch Theuerdanks in das Heilige Land.
III.2 Kaiser Maximilian I.: Die geverlichkeiten und einteils der geschichten des loblichen streytparen und hochberümbten helds und Ritters herr Tewrdannks, Nürnberg: Schönsperger, 1517
UB Heidelberg, G 4971 A Folio RES
Abb. 92: Theuerdank im Zweikampf zu Pferd