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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter



Urteilsvollstreckung über Johannes Hus: Degradierung, Begleitung zum Hinrichtungsplatz, Verbrennung und Ausladen der Asche in den Rhein

Politisches Großereignis

Das Konstanzer Konzil (1414–1418) war das kirchen- und reichspolitische Großereignis des 15. Jahrhunderts. Politische Konflikte innerhalb Europas wurden verhandelt, vor allem aber sollte die Spaltung der Kirche überwunden und ein neuer Papst gewählt werden. Von diesem Konzil lieferte der Konstanzer Bürger Ulrich Richental einen Zeitzeugenbericht, der sich in 14 Handschriften erhalten hat.

In der Augsburger Offizin des Anton Sorg wurde der Bericht Richentals (1365–1437) erstmals gedruckt. Die Holzschnittfolge ist gegenüber der Bildfolge in den Handschriften mit 92 bis 115 Illustrationen etwas reduziert.

Wie in den illustrierten Handschriften werden einzelne Ereignisse mit mehrseitigen Bildsequenzen veranschaulicht. Eine solche Sequenz ist der Hinrichtung des Reformators Johannes Hus gewidmet. Die aufgeschlagene Doppelseite des Drucks zeigt vier in zwei Registern angeordnete Bilder: Hus wird zuerst degradiert, indem ihm zwei Erzbischöfe die priesterlichen Gewänder abnehmen. Danach wird er zum Scheiterhaufen geführt und anschließend verbrannt. Zuletzt wird seine Asche auf einen Karren geschaufelt, um diese dann in den Rhein zu streuen.

In den Bildern sind nicht nur die Erzbischöfe anhand ihrer Wappenschilde gekennzeichnet, auch Pfalzgraf Ludwig III. ist unter dem Tross der berittenen Edelleute durch sein Wappenbanner hervorgehoben.

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