2022 jährt sich die Eroberung Heidelbergs durch die Truppen der Katholischen Liga im Dreißigjährigen Krieg zum 400. Mal. Ab Dezember 1622 bereitete der päpstliche Gesandte Leone Allacci (um 1586-1669) den Abtransport der Bibliotheca Palatina, der berühmten Bücher- und Handschriftensammlung der pfälzischen Kurfürsten, vor. Im Februar 1623 wurde diese aus Heidelberg weggeführt, gelangte im August 1623 in Rom an und wurde in der Vatikanischen Bibliothek aufgestellt.
In der Vitrinenausstellung „Bibliotheca Palatina – Wegführung und Rückkehr“, die ab dem 12. Dezember im Erdgeschoss der Hauptbibliothek (Flur Richtung Ausleihe) zu sehen ist, werden die Eroberung Heidelbergs, die Organisation des Abtransports, die Wegführung der Bibliothek, die Rückführung der deutschsprachigen Handschriften 1816 sowie die virtuelle Zusammenführung seit 2001 anhand von sieben Exponaten veranschaulicht.
Gezeigt werden das Faksimile eines Ottheinricheinbands mit dem Konterfei des Kurfürsten, ein Brief von Johann T’Serclaes von Tilly an Maximilian I. von Bayern über den Wunsch der Kurie, die Bibliotheca Palatina zu erlangen, ein Schenkungs-Exlibris Maximilians I. für Papst Gregor XV. sowie ein Rundschreiben von 1816, in dem der Prorektor Karl Daub über die Rückkehr zahlreicher deutschsprachiger Handschriften aus Rom informiert. Erinnert wird auch mit einem Foto, das den ursprünglichen Aufstellungsort auf den Emporen der Heiliggeistkirche zeigt, an die erfolgreiche Palatina-Ausstellung von 1986.
Bildnachweis: Effinger, Maria und Zimmermann, Karin (2011): Aus den Tresoren der ältesten deutschen Universitätsbibliothek. In: Wissenschaftsatlas der Universität Heidelberg. Universität Heidelberg, Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig. Peter Meusburger und Thomas Schuch (Hrsg.). Knittlingen: Verlag Bibliotheca Palatina, 2011, S. 202.