Mit seinem neuen Buch Deutschland und die USA 1871–2021 legt Prof. Dr. Detlef Junker die erste Gesamtdarstellung zu 150 Jahren transatlantischer Beziehungen zwischen Deutschland und den USA vor. Der Gründungsdirektor des Heidelberg Center for American Studies (HCA) und Seniorprofessor distinctus an der Universität Heidelberg versammelt darin eigene Aufsätze, Artikel und Vorträge zu diesem Thema. Ergänzt werden sie um einen aktuellen Essay, der bis in die unmittelbare Gegenwart und das Ende der Präsidentschaft Donald Trumps führt. Der Band ist bei heiBOOKS erschienen, einer der Open-Access-Plattformen der Universitätsbibliothek Heidelberg.
Kein Land der Welt hat nach den Worten von Prof. Junker die deutsche Politik und Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft im 20. und 21. Jahrhundert stärker geprägt als die Vereinigten Staaten von Amerika. Umgekehrt hat kein Land so viel wie Deutschland zum Aufstieg der USA zur Supermacht und zur Globalisierung ihrer Interessen beigetragen, so der Historiker. Mit der Präsidentschaft Donald Trumps sei diese Verbindung allerdings in eine dramatische Krise geraten. „Nur wer sich die Tradition von eineinhalb Jahrhunderten nationalstaatlicher Beziehungen zwischen Deutschland und den USA in Erinnerung ruft, kann auch den revolutionären Bruch durch die Politik des 45. Präsidenten der USA perspektivisch einordnen“, betont der Heidelberger Wissenschaftler.
Die deutsch-amerikanischen Beziehungen beschreibt und erklärt Prof. Junker seit der Reichsgründung 1871. Vom Zeitalter des Imperialismus schlägt er den Bogen zum Ersten Weltkrieg und dem Versailler Vertrag, von der Weimarer Republik mit der großen Weltwirtschaftskrise bis zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs. „Der Kampf um die Weltmacht zwischen Adolf Hitler und dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt ist die Wasserscheide der Beziehungen beider Länder im 20. Jahrhundert“, sagt Prof. Junker. Der Wissenschaftler analysiert zudem das transatlantische Verhältnis in den 45 Jahren des Kalten Kriegs und während der deutschen Wiedervereinigung. Abschließend arbeitet er die überragende Bedeutung von 9/11 für die deutsch-amerikanischen Beziehungen bis zur Gegenwart heraus.
Detlef Junker folgte – nach der Promotion in Kiel und der Habilitation in Stuttgart – im Jahr 1975 einem Ruf an die Universität Heidelberg, an der er zunächst als Professor für Neuere Geschichte tätig war und die Schurman-Bibliothek für Amerikanische Geschichte begründete. Von 1994 an wirkte Prof. Junker als Direktor des Deutschen Historischen Instituts in Washington D.C., ehe er 1999 an die Ruperto Carola zurückkehrte und dort die Curt-Engelhorn-Stiftungsprofessur für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar antrat. Im Jahr 2003 wurde der Wissenschaftler Gründungsdirektor des neu eingerichteten, von ihm initiierten Heidelberg Center for American Studies, mit dem die Amerikastudien an der Universität Heidelberg eine neue Dimension erhielten.
Erschienen ist die Publikation "Deutschland und die USA 1871–2021" bei heiBOOKS. Damit steht das Buch für jeden frei zugänglich zum kostenlosen Download zur Verfügung. Darüber hinaus ist es auch als Soft- oder Hardcover über den Buchhandel erhältlich oder direkt über book-orders@ub.uni-heidelberg.de.