Begleitet von zwei Motorrädern und drei Mannschaftswagen der Polizei hat der Codex Manesse gestern zum ersten Mal seit 14 Jahren die Tresorräume der Universitätsbibliothek verlassen. Vor dem Transport wurde die Handschrift eingehend untersucht, und der Versicherungswert auf 80 Millionen Euro festgelegt. Ab Mittwoch, 9. September ist die Handschrift für sechs Wochen im Landesmuseum in Mainz als Spitzenstück der Ausstellung Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht zu sehen.
Der Codex Manesse ist die bedeutendste Sammlung mittelhochdeutscher Lyrik. Mehr als die Hälfte des Textes ist nur hier überliefert. Die Handschrift ist sowohl literatur- und kultur- als auch sprachhistorisch von allerhöchstem Wert. Für einen Einstieg in die Lektüre empfehlen wir die Ausgabe Der Codex Manesse von Lother Voetz, die auch in der Lehrbuchsammlung der Universitätsbibliothek vertreten ist. Online ist der Codex Manesse über die Heidelberger historischen Bestände – digital weltweit frei zugänglich.
Universitaetsbibliothek Heidelberg