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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Sammlung des Monats im Januar: SemArch - Semitisches Tonarchiv

Im Januar präsentiert sich das Semitische Tonarchiv SemArch im Rahmen der Ausstellungsreihe „Sammlung des Monats“.

SemArch ist ein ursprünglich von der DFG gefördertes Projekt zur digitalen Archivierung von Tonaufnahmen semitischer Sprachen und Dialekte und deren Publizierung im Internet. Träger ist der Lehrstuhl für Semitistik der Universität Heidelberg, dessen Inhaber, Professor Dr. Werner Arnold, auch die Leitung des Projekts übernommen hat.

Sämtliche Tonaufnahmen semitischer Sprachen und Dialekte, die in zahlreichen Forschungsprojekten entstanden sind und die bereits in Transkription oder Übersetzung publiziert wurden, sollen durch digitale Archivierung an der Universität Heidelberg vor dem Verlust bewahrt und durch Veröffentlichung im Internet allen Interessierten im Bereich der Semitistik und Sprachwissenschaft sowie aus verwandten Gebieten zur Verfügung gestellt werden.

Der Zweig der Semitistik, der sich mit den lebenden, also nicht nur über das Medium Schrift überlieferten Sprachen und Dialekten beschäftigt, steht einem Dilemma gegenüber: Der Gegenstand des Interesses zerrinnt ihm zwischen den Händen. Durch die Entwicklungen der modernen Technik, der Bildung, der Medien, der erhöhten Mobilität und nicht zuletzt durch Kriege und Verfolgungen sind viele Sprachgemeinschaften drastisch im Rückgang begriffen oder bereits akut vom Aussterben bedroht.

Das Gebot der Stunde ist also, diese Sprachen und Dialekte als kulturelles Erbe der Menschheit zu dokumentieren, bevor sie endgültig verschwunden sein werden. Vor allem das Aramäische, das vor kaum 100 Jahren noch in einer Vielzahl von Varianten in weiten Teilen des Vorderen Orients verbreitet war, ist heute fast ausgestorben. Aber auch zahlreiche arabische Dialekte – vor allem an den Rändern oder außerhalb der arabischen Welt – sind unmittelbar bedroht.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden von vielen – insbesondere auch deutschen – Semitisten während der Feldforschung Tausende von Texten in den verschiedensten semitischen Idiomen aufgenommen, transkribiert, übersetzt und veröffentlicht.

Die Tonbänder liegen jedoch meist bei den Wissenschaftlern zu Hause, sind also kaum zugänglich und werden durch die lange Lagerung in naher Zukunft nicht mehr abspielbar sein. Eigentümer von entsprechenden Tonbandaufnahmen sind dazu aufgerufen, ihr Material durch das Semitische Tonarchiv digitalisieren, archivieren und auf Wunsch auch im Internet veröffentlichen zu lassen.

Die bereits seit 2001 bestehende Webseite des Semitischen Tonarchivs wurde kürzlich in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Heidelberg im Rahmen des vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg geförderten Projekts CS-FDP durch eine komplette Neuentwicklung ersetzt, die das Material nun auch technisch auf der Höhe der Zeit präsentiert.

http://www.semarch.uni-hd.de

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Die Ausstellungsreihe "Sammlung des Monats" bietet im monatlichen Wechsel ausgewählte Stücke aus den Museen und Sammlungen der Universität Heidelberg und kann in der Zweigstelle der Universitätsbibliothek, Im Neuenheimer Feld 368, montags bis freitags von 8.30 bis 22 Uhr sowie am Wochenende von 9 bis 22 Uhr besichtigt werden.

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Kontakt zum Semitischen Tonarchiv und zur Januarausstellung:

Dr. Andreas Fink Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients Semitistik Universität Heidelberg Schulgasse 2 69117 Heidelberg Tel.: +49 6221 54 2960 Fax:  +49 6221 54 3401 E-Mail: Andreas.Fink@ori.uni-heidelberg.de

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