In vier Vitrinen im Erdgeschoss der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert sich das Institut für Europäische Kunstgeschichte anlässlich des 120jährigen Bestehens des Fachs Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg.
1896 wurde Henry Thode (1857-1920) zum Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Heidelberg ernannt. Aus Anlass des 120-jährigen Bestehens des Fachs Kunstgeschichte präsentiert die Ausstellung neben einer Auswahl an Schriften bedeutender Institutsmitglieder auch Dokumente aus der wechselvollen Geschichte des Instituts.
Die Abteilung für neuere Kunst, der Thode vorsteht, ist jedoch nicht eigenständig, sondern dem Archäologischen Institut unter der Direktion Friedrich von Duhns (1851-1930) angegliedert. Erst auf Initiative von Thodes Nachfolger Carl Neumann (1860-1934) löst sich die Abteilung für neuere Kunst 1916 von der Archäologie und etabliert sich als eigenständiges Kunsthistorisches Institut. Das Institut für Europäische Kunstgeschichte (IEK) feiert daher 2016 gleich zwei Jubiläen: Die Etablierung des Fachs an der Universität durch die Schaffung des Ordinariats für Kunstgeschichte 1896 und die Gründung des Instituts 1916.
Neben der Würdigung der beiden „Gründungsväter“ Henry Thode und Carl Neumann stellen zwei Vitrinen ausführlich ein dunkles Kapitel der Institutsgeschichte dar: Die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Heidelberger Kunstgeschichte. Verfolgte und vertriebene Schüler und Dozenten des Instituts werden ebenso behandelt, wie die Rolle Hubert Schrades (1900-1967), der sich bereitwillig in den Dienst des NS-Regimes stellte. Den Abschluss dieser Vitrinen bilden Ausstellungsgegenstände zu Walter Paatz (1902-1978) und Peter Anselm Riedl (1930-2016), die das Institut in der Nachkriegszeit und bis in die neunziger Jahre prägten.
In zwei weiteren Vitrinen werden ausgewählte Schriften ehemaliger und aktueller Mitglieder des Instituts ausgestellt. Ein besonderes Anliegen war dabei, die wissenschaftliche Bandbreite, die nicht nur das Fach, sondern auch das Institut für Europäische Kunstgeschichte auszeichnet, nachvollziehbar zu machen. Kontakt
Das Festsymposium zu "120 Jahre Europäische Kunstgeschichte" finden am 21.10.2016 in der Aula der Neuen Universität statt. Pressemeldung der Universität.