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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


Abendvortrag am 30.06.2016: Horst Bredekamp über "Der New Yorker Sidereus Nuncius. Punkt für Punkt"

Der Berliner Kunsthistoriker Horst Bredekamp spricht an der UB Heidelberg über die berühmte Galileo-Fälschung, mit der er 2005 getäuscht wurde

In Fortsetzung des Rahmenprogramms der aktuell an der Universitätsbibliothek Heidelberg gezeigten Ausstellung „FAKE: Fälschungen, wie sie im Buche stehen“ (25. Mai 2016 – 26. Februar 2017) hält am Donnerstag, den 30.06.2016 um 18 Uhr c.t. der renommierte Kunsthistoriker Horst Bredekamp von der Berliner Humboldt Universität im Handschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Heidelberg einen Vortrag mit dem Titel „Der New Yorker Sidereus Nuncius. Punkt für Punkt“.

Bredekamp, der aktuell zusammen mit dem britischen Museumsdirektor Neil MacGregor und dem Archäologen Hermann Parzinger die Gründungsintendanz des künftigen Humboldtforums im Gebäude des rekonstruierten Berliner Stadtschlosses innehat, gehört zu den national wie international renommiertesten Kunsthistorikern. 2005 wurde er zur Zielscheibe eines raffinierten Betrugs, als der italienische Antiquar, Privatgelehrte, frühere Bibliotheksdirektor und Bücherdieb Marino Massimo De Caro eine Ausgabe von Galileo Galileis 1610 erschienenem Buch „Sidereus Nuncius“ („Der Sternenbote“) fälschte. De Caro hatte dabei nicht irgendein Exemplar dieser berühmten Schrift gefälscht, in der Galilei seine mit einem Teleskop gemachten Beobachtungen mitteilte, sondern just eine Ausgabe, in welcher der Astronom vermeintlich eigenhändige Mondzeichnungen eingetragen hatte. Die 2007 von Bredekamp im Rahmen einer Publikation vorgenommene Präsentation und Auswertung des heute in New York verwahrten Bandes, der aktuell auch in der Heidelberger Ausstellung zu sehen ist, galt seinerzeit als wissenschaftliche Sensation – bis das Buch 2012 als Fälschung entlarvt wurde: Da Bredekamp seit den 90er Jahren die These vertreten hatte, dass Handzeichnungen für Galileis Erkenntnisprozess von zentraler Bedeutung gewesen waren und er ihn aufgrund dessen mit Künstlern verglichen hatte, war er die naheliegende Zielscheibe für De Caros Betrug.

Wo? Universitätsbibliothek, Handschriftenlesesaal

Wann? Donnerstag, 30.06.2016, 18:00 c.t.

Pressemeldung der Universität

Ansprechpartner

Universitätsbibliothek Heidelberg Dr. Maria Effinger Tel. 06221 54-3561

Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg Prof. Dr. Henry Keazor Tel.: 06221 54-2353

Bildnachweis: Marino Massimo De Caro: Buchfälschung nach Galileo Galilei, Sidereus Nuncius, [Venedig 1610], 2003/2004, S. 9 verso / 10 recto (Richard Lan, New York) (Foto: Henry Keazor)

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