Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


„Es war einmal ein Land“ - Satelliten-Station in der UB

Die Universitätsbibliothek Heidelberg ist vom 28. November 2015 bis zum 14. Februar 2016 Satelliten-Station der aktuellen Ausstellung „Es war einmal ein Land“ des Heidelberger Kunstvereins. Im Foyer des Erdgeschosses sind in zwei Vitrinen Arbeiten aus dem zeichnerischen Werk der türkisch-armenischen Künstlerin Hera Büyüktaşçıyan zu sehen, die einem großen Publikum durch ihre Beteiligung am Armenischen Pavillon („Armenity“) auf der diesjährigen 56. Biennale in Venedig bekannt wurde. Im Rahmen eines Forschungsaufenthalts wird die Künstlerin inspiriert von dem Sammlungsbestand und der Architektur der Bibliothek weitere Zeichnungen anfertigen. Ab Mitte Februar werden diese in einem zweiten Teil der Ausstellung im Heidelberger Kunstverein zu sehen sein.

Am Mittwoch, den 16. Dezember 2015 um 19 Uhr wird Hera Büyüktaşçıyan mit der türkischen Co-Kuratorin der Ausstellung Öykü Özsoy im Heidelberger Kunstverein über ihre ausgestellten Arbeiten und ihre Teilnahme auf der Biennale sprechen.

Künstlergespräch mit Hera Büyüktaşçıyan und Öykü Özsoy Heidelberger Kunstverein, 19 Uhr Das Gespräch findet in englischer Sprache statt. Regulärer Eintritt, die Teilnahme am Gespräch ist kostenlos.

Weitere Informationen zur Ausstellung im Heidelberger Kunstverein finden Sie unter: www.hdkv.de

Es war einmal ein Land 28.11.2015- 14.2.2016 Satelliten-Station „Universitätsbibliothek Heidelberg“ Hera Büyüktaşciyan

In zwei Vitrinen des Foyers der Universitätsbibliothek Heidelberg präsentiert Hera Büyüktaşciyan, Teilnehmerin der letzten Venedig Biennale, Zeichnungen aus ihrer Serie „Blind Topographia“ (2015). Fragmente und Figuren christlicher Ikonographie stehen als Inseln isoliert auf dem Papier. Wie ein roter Faden, der den Handlungsverlauf von Geschichten bestimmt, sind die Fragmente durch eine rote Linie verbunden, die zugleich die Augen der Dargestellten verdeckt – sie erblinden lässt. Die Künstlerin betrachtet die Insel als Metapher – sowohl für physische und geografische Isolation, als auch für die fragmentarische menschliche Erinnerung.

Dabei interessiert sich Büyüktaşciyan vor allem dafür, wie dasselbe historische Ereignis aus unterschiedlichen kulturellen und persönlichen Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeiten dargestellt und bewertet wurde. Dieses Interesse für Interpretation, Sprache und der Vielschichtigkeit ihrer Übersetzung lässt sich auch mit ihrer eigenen Herkunft verbinden, denn Büyüktaşciyan hat sowohl türkische, als auch armenische Wurzeln.

Nach der Präsentation ihrer Arbeiten in der Privatbibliothek des Lord Byron im Armenischen Klosters auf San Lazzaro in Venedig bespielt die Künstlerin in Heidelberg ein zweites Mal eine Bibliothek; einen Ort, der zugleich Speicher von Wissen, Erinnerung und Produktion ist.

„Es war einmal ein Land“ richtet seinen Blick geografisch in die Region, die sich mit dem Zusammenbruch des Osmanischen Reichs neuordnete. Neun Positionen erzählen eine a-chronologische, stark fragmentierte, aber wechselseitige Geschichte. Die Ausstellung zeichnet die Widersprüche und die Komplexität der historischen Entwicklungen nach und versammelt unterschiedliche künstlerische Strategien, die den Umgang mit offenen Fragen und Interpretationsräumen der Geschichtsschreibung suchen.

Europa erlebt zum ersten Mal in dieser Weise die Konsequenzen des labilen Zustands im Nahen Osten, wo bereits seit den 1940er Jahren Menschen in großer Zahl in Flüchtlingslagern leben und/oder ihre Heimatländer verlassen haben. Neben der Ausstellung im Kunstverein werden fünf Satelliten-Stationen bespielt, die eine thematische und räumliche Verknüpfung in den öffentlichen Raum vornehmen.

Teilnehmende Künstler: Mounira Al Solh, Hera Büyüktaşciyan, Johanna Diehl, Cevdet Erek, Bengü Karaduman, José F.A. Oliver, Iz Öztat mit Zişan, Wael Shawky, Elisabeth Zwimpfer

Hera Büyüktaşciyan (*1984, Istanbul) studierte Bildende Kunst mit einem Schwerpunkt auf Malerei an der Marmara Universität in Istanbul. 2015 war sie Teilnehmerin der Ausstellung „Armenity“ des Armenischen Pavillons (56. Biennale von Venedig), die mit dem Goldenen Löwen von Venedig ausgezeichnet wurde. In den letzten drei Jahren waren Werke der Künstlerin in Ausstellungen in Ankara, Athen, Istanbul und München zu sehen.

Heidelberger Kunstverein Hauptstraße 97, im Hinterhof des Kurpfälzischen Museums Di, Mi, Fr: 12-19 Uhr, Do: 15-22 Uhr, Sa-So: 11-19 Uhr

Eintrittspreise: Erwachsene: 4 Euro / Ermäßigt: 2 Euro* / Mitglieder: frei *Schüler, Studenten, Künstler und Erwerbslose gegen Vorlage eines gültigen Ausweises

Satelliten Stationen:

Stadtbücherei Heidelberg Poststraße 15 Öffnungszeiten: Di-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr

Zentrum für Altertumswissenschaften und Seminar für klassische Philologie Foyer, Marstallhof 4

Universitätsbibliothek Heidelberg Plöck 107-109 Öffnungszeiten: Mo-Fr 8.30-1 Uhr, Sa und So  9-1 Uhr Schaufenster Edition Staeck Ingrimstraße 3

Pannonica Ingrimstraße 22 Öffnungszeiten: Mo-Sa 12-19 Uhr

zum Seitenanfang