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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Symposium zu Wilhelm Windelband: 12.-14.3 Internationales Wissenschaftsforum Heidelberg

2015 jährt sich der 100. Todestag von Wilhelm Windelband (1848-1915). Windelband ist heute in breiteren Kreisen bekannt nur noch für seine Unterscheidung der ideographischen und nomothetischen Methode, auf die ihm zufolge der Unterschied zwischen den Geistes- und den Naturwissenschaften zurückgeführt werden kann, sowie durch sein in zahlreichen Auflagen gedrucktes, immer noch verwendetes Lehrbuch zur Geschichte der Philosophie. Um die Wende zum 20. Jahrhundert galt Windelband jedoch als einer der wichtigsten Philosophen in Deutschland, und insbesondere im Heidelberger Kontext war er eine überragende Figur. Er besaß großes internationales Ansehen, stand mit zahlreichen Gelehrten in Europa (Bergson, Croce) und Amerika (Royce) in Kontakt und war federführend dafür verantwortlich, dass der 3. Internationale Kongress für Philosophie 1909 in Heidelberg stattfand.

Zudem war er Gründungsmitglied und bis zu seinem Tod gemeinsam mit Leo Königsberger erster Sekretär der 1909 gegründeten Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Die südwestdeutsche Schule des Neukantianismus hatte in ihm ihr unbestrittenes Haupt. Wie einflussreich er war, zeigte sich an seinen Schülern, zu denen u. a. Heinrich Rickert, Georg Jellinek, Georg Simmel, Max Weber, Ernst Troeltsch, Emil Lask und Albert Schweitzer gehörten. Im Unterschied zu anderen Vertretern des Neukantianismus, denen sich die Forschung in den letzten Jahren mit wachsendem Interesse zuwandte, wurde Windelband bislang, von einigen Ausnahmen abgesehen, keine größere Aufmerksamkeit zuteil. Das Symposium zu Wilhelm Windelband, das vom 12.-14. März im Internationalen Wissenschaftsforum stattfindet, hat zum Ziel, eine Bestandsaufnahme der wissenschaftshistorischen Rolle Windelbands vorzunehmen und die Bedeutung, Wirkungsgeschichte und Aktualität seines philosophischen Werks zu erörtern.

Kontakt: oliver.schlaudt@urz.uni-heidelberg.de, p.koenig@urz.uni-heidelberg.de

Bildnachweis: Universitätsarchiv Heidelberg, UAH Pos I 03301, Fotograf  und Jahr unbekannt.

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