Förderung für Open-Access-Projekte, den Fachinformationsdienst Kunst und eine Rekatalogisierung der lateinischen Palatina-Handschriften in Rom
Mit mehreren erfolgreichen Drittmittelanträgen wirbt die Universitätsbibliothek Heidelberg Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 2,5 Millionen Euro ein. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt damit verschiedene Projekte und Maßnahmen, die im Bereich Open Access und auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Fachinformation im Internet angesiedelt sind. Gefördert wird außerdem eine Rekatalogisierung der lateinischen Palatina-Handschriften in Rom. „Mit unseren Aktivitäten und Angeboten leisten wir weit über die Grundaufgaben wissenschaftlicher Bibliotheken hinausreichend wichtige Beiträge für eine hervorragende Forschungsinfrastruktur, die nicht nur in Heidelberg, sondern auch deutschlandweit von Bedeutung ist", betont der Direktor der Bibliothek, Dr. Veit Probst.
Die Universitätsbibliothek koordiniert und fördert die Aktivitäten der Universität Heidelberg auf dem Gebiet von Open Access und betreibt dazu aktuell drei Drittmittelprojekte. Mit einem durch die DFG geförderten Publikationsfonds werden erstmals zentral Mittel bereitgestellt, um Wissenschaftler der Ruperto Carola bei der Open-Access-Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse zu unterstützen. Ein gemeinsames Projekt mit dem Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin und der Bibliothek der Universität Konstanz zielt darauf, die elektronische Publikation wissenschaftlicher Zeitschriften im Open Access weiter auszubauen und zu verstetigen. Im Mittelpunkt eines dritten Vorhabens, das die Universitätsbibliothek in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext" der Universität Heidelberg durchführt, steht die Entwicklung eines innovativen Geschäftsmodells für Open-Access-Bücher.
Weitere Fördermittel stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft für „arthistoricum.net", den Fachinformationsdienst Kunst, zur Verfügung. Dieses Online-Portal wird von der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden betrieben. Ziel ihrer gemeinsamen Aktivitäten ist es, das Informationsangebot der beiden großen Bibliotheken für die Bereiche der europäischen Kunst und Kunstgeschichte im Rahmen des neuen DFG-Förderprogramms „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft" auszubauen. Neben einer Erweiterung der Informationsinfrastruktur geht es insbesondere um den Ausbau digital verfügbarer Ressourcen und die weitere Digitalisierung kunstwissenschaftlich relevanter Quellen.
Im Rahmen mehrerer Digitalisierungsprojekte arbeitet die Universitätsbibliothek Heidelberg seit 2006 systematisch daran, die Bibliotheca Palatina - eine der wertvollsten Sammlungen von Handschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit - virtuell wieder zusammenzuführen und wissenschaftlich fundiert zu erschließen. Im Anschluss an die deutschsprachigen Handschriften in ihrem eigenen Bestand digitalisiert die Bibliothek mit Förderung der Manfred-Lautenschläger-Stiftung auch die lateinischen Codices, die sich in der Vatikanischen Bibliothek in Rom befinden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert parallel dazu das Vorhaben, den kompletten Bestand der lateinischen Palatina-Handschriften in Rom nach den aktuellen wissenschaftlichen Standards zu erfassen und zu katalogisieren.