Internationale Konferenz
Papier im Mittelalter. Herstellung und Gebrauch
14. und 15. November 2013 Tagungsort: Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109 Handschriftenlesesaal
Am Donnerstag und Freitag, 14. und 15. November, findet in der Universitätsbibliothek Heidelberg die Tagung „Papier im Mittelalter. Herstellung und Gebrauch” des SFB 933 (Teilprojekt A6: Die papierene Umwälzung im spätmittelalterlichen Europa des Instituts für Fränkisch Pfälzische Geschichte und Landeskunde) statt. Das Programm des ersten Konferenztages führt in die Welt der europäischen Papiermühlenreviere des späten Mittelalters in Norditalien, Südwestdeutschland und Belgien. Er wird abgerundet durch einen Vortrag über Wasserzeichen als Quelle für die Kanzlei- und Wirtschaftsgeschichte, der weit über ihre übliche Analyse zum Zweck der Datierung von Schriftstücken hinausführt.
Am Freitag, 15. November, steht die Frage nach der Papierverwendung und ihrem Beitrag zur rasant ansteigenden Verschriftlichung im späten Mittelalter im Zentrum, die freilich nicht ohne den parallelen Gebrauch des älteren, traditionsreichen Beschreibstoffs Pergament zu analysieren ist. Die Vorträge fokussieren das überlieferte Verwaltungsschrifttum in verschiedenen kirchlichen Institutionen des spätmittelalterlichen Paris, die Kanzleiproduktion in den Städten der Hanse, den Papier- und Pergamentbedarf in den frühen Druckereien, Albrecht Dürers Wahl der Papiere für seine Druckgraphiken sowie archäologische Papierfunde aus Kempten.
Für den öffentlichen Abendvortrag am 14. November konnte der Berliner Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Lothar Müller gewonnen werden, dessen vielbesprochenes Werk "Weiße Magie. Die Epoche des Papiers" im letzten Jahr für den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse vorgeschlagen war.
Das komplette Tagungsprogramm finden Sie hier.