Nicht erst William und Kate versetzen die Massen in Entzücken, wenn es um eine Eheschließung in Kreisen des Hochadels geht. Bereits vor 400 Jahren hat ein junges Brautpaar halb Europa begeistert.
Die Rede ist von dem Pfälzer Kurfürsten Friedrich V. und der englischen Königstochter Elisabeth Stuart. Als beide am 14. Februar 1613 in der Kapelle des Londoner Whitehall Palace heirateten, waren sie noch keine 17 Jahre alt. Obwohl die dynastische Verbindung primär die konfessionspolitisch motivierte Allianz zwischen der Kurpfalz und England besiegelte, scheint es zwischen den beiden auch wirklich „gefunkt“ zu haben. Jung und gut aussehend fanden sie Gefallen aneinander, was zahlreiche Äußerungen von Zeitgenossen belegen. Ihrer Ehe enstammten 13 Kinder, die überwiegend das Erwachsenenalter erreichten.
Nach wenigen glücklichen Jahren auf dem Heidelberger Schloss war das junge Paar allerdings gezwungen, ins Exil nach Den Haag zu gehen. Friedrich hatte sich 1619 zum König von Böhmen krönen lassen, was von katholischer Seite als Angriff auf die eigene Hegemonie empfunden worden war und letztendlich im Beginn des Dreißigjährigen Krieges mündete. Als Heidelberg kurz vor der Eroberung durch die feindlichen Truppen stand, mussten auch der Kurfürst und seine Familie fliehen.
Die UB Heidelberg bewahrt zahlreiche Druckschriften auf, die sich der Geschichte dieses kurfürstlichen Paares widmen. Denn bereits damals war die von zeitgenössischen Autoren sogenannte Hochzeit von Themse und Rhein ein Medienereignis ersten Ranges.
In einer kleinen Vitrinenausstellung im Westflügel des Erdgeschosses der UB werden vom 20. August bis Ende Oktober 2013 einige Exponate zum Thema gezeigt.
Die obengenannten Schriften wurden zu einem großen Teil im Zusammenhang mit dem 400jährigen Jubiläum der Hochzeit digitalisiert und stehen seit Kurzem online zur Verfügung.
Anlässlich des Jubiläums organisiert das Historische Seminar der Universität Heidelberg Anfang September 2013 eine wissenschaftliche Tagung zum Thema. Programm