Im Mittelpunkt dieses Projekts steht der Jurist Paul Petau (1568-1614), ein Berater des Pariser Parlaments und Sammler von Büchern, Antiquitäten und mittelalterlichen Münzen. Seine Privatbibliothek - eine der bedeutendsten der damaligen Zeit - wurde teilweise an Königin Christina von Schweden verkauft. Von noch größerer Bedeutung ist der 1610 gedruckte Katalog seines Museums, der einen Wendepunkt in der Geschichte der antiken Kultur darstellt. Das Buch besteht aus zwei Teilen, den Antiquariae Supellectilis Portiuncula  und den Veterum Nummorum Gnōrisma; es gibt keinen Kommentar, nur Bildunterschriften und kurze Anmerkungen zu den Abbildungen. Dieses Werk ist der erste gedruckte illustrierte Katalog einer privaten Antikensammlung.

Das Projekt soll eine kritische Bewertung der Rolle Paul Petaus in der europäischen Kultur des frühen 17. Jahrhunderts liefern. Geplant sind u.a. eine kommentierte kritische Online-Ausgabe der Kataloge in ihren verschiedenen Ausgaben, die datenbankgestützte Identifizierung und vertiefte Erschließung der dort publizierten Objekte (Antiquitäten und Münzen) sowie eine Open-Access-Publikation über Leben, Werk und Wirkung von Petau in der europäischen Kultur.