Die Bibliotheca Palatina – Codices Palatini und Stampati Palatini | Die Bibliotheca Palatina, die Pfälzische Landbibliothek, ist die bedeutendste Sammlung an Handschriften und Drucken, die Ende des 14. Jahrhunderts in Heidelberg ihren Ursprung hat. Erwachsen aus den Beständen der Universität, der Stiftsbibliothek und der überwiegend volkssprachigen Büchersammlung der Heidelberger Kurfürsten entstand bis in das frühe 17. Jahrhundert eine weit über Deutschland hinaus gerühmte Bibliothek. Als Folge des Dreißigjährigen Kriegs sind die Bücher heute auf zwei Standorte verteilt: die Universitätsbibliothek Heidelberg und die Biblioteca Apostolica Vaticana. Die Handschriften sind in modernen Bestandskatalogen erschlossen, die Drucke können über den OPAC HEIDI recherchiert werden. | |
Die Große Heidelberger Liederhandschrift – Codex Manesse | Der Codex Manesse, die umfangreichste erhaltene Sammlung mittelhochdeutscher Lied- und Spruchdichtung, ist die bekannteste Handschrift im Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg. Im Mai 2023 wurde das prachtvoll ausgestattete Werk in das Register des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen. | |
Klosterbibliotheken Salem und Petershausen – Codices Salemitani | Die Codices Salemitani sind die zahlenmäßig umfangreichste Sammlung an Handschriften und Drucken der Universitätsbibliothek Heidelberg. Die Inkunabeln (Drucke bis 1500) und Drucke bilden den Kern ihres historischen Altbestands. 1826 erwarb die Universität Heidelberg neben den gedruckten Werken auch 442 mittelalterliche und frühneuzeitliche Handschriften, die ursprünglich aus den Klosterbibliotheken Salem am Bodensee und Petershausen, heute ein Stadtteil von Konstanz, stammen. | |
Heidelberger Handschriften Nachlässe und personenbezogene Sammlungen | Die Sammlung der Heidelberger Handschriften (Heid. Hs.) umfasst über 4.200 Einheiten. Neben wenigen mittelalterlichen finden sich hier viele neuzeitliche Handschriften. Auch die weit über 100 Nachlässe mit zum Teil umfangreichen Korrespondenzen Heidelberger Professorinnen und Professoren und anderer Personen des 19. und 20. Jhs. werden in diesem Bestand aufbewahrt. Der größte Teil der Nachlässe und Autographen ist über die Datenbank Kalliope recherchierbar. | |
Sammlung Trübner – Codices Trübner | Zur Sammlung Trübner gehören 154 Handschriften (Cod. Trübner) aus dem Besitz des in Heidelberg geborenen und in London tätigen Buchhändlers Nikolaus Trübner (1817‒1884). Neben teilweise mittelalterlichen illuminierten Gebetbüchern und Psalterien niederländischer und französischer Herkunft umfasst der Bestand zahlreiche orientalische Codices. Die Orientalia sind durch einen Standortkatalog erschlossen, der im Handschriftenlesesaal (LSH) genutzt werden kann. | |
Orientalische Handschriften – Codices Heidelbergenses Orientales | Die Heidelberger Sammlung orientalischer Handschriften (Cod. Heid. Orient.) umfasst insgesamt 526 Objekte. Sie enthält Handschriften in Arabisch, Osmanisch-Türkisch, Persisch, Hebräisch, Samaritanisch, Syrisch, Äthiopisch, Koptisch und anderen Sprachen. Die Manuskripte sind durch einen alphabetischen Bandkatalog, einen Standortkatalog und einen Sprachenindex, die alle im Handschriftenlesesaal (LSH) eingesehen werden können, erschlossen. Ein großer Teil dieser Sammlung ist über die Datenbank der orientalischen Handschriftensammlungen in Deutschland Qalamos recherchierbar. Hier sind neben Signaturen, Autoren und Titeln auch die Vorbesitzer der Handschriften verzeichnet. | |
| Die Universitätsbibliothek Heidelberg besitzt über 4.500 Urkunden, die sich auf sechs Sammlungen verteilen. Die ältesten Stücke entstanden im 10. Jahrhundert, etwa die Hälfte stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Das formale Spektrum reicht von päpstlichen Bullen über Kaiser- und Königsurkunden bis hin zu Urkunden des Adels, des Klerus, der Städte und ihrer Bürger. Geographisch liegt der Schwerpunkt in der Pfalz bzw. Kurpfalz und im Elsaß. | |
| Die zum großen Teil aus aufgelösten Klöstern stammende Inkunabelsammlung der Bibliothek umfasst zusammen mit den Fragmenten ca. 1.850 Titel aus der Zeit zwischen 1454 und 1500. Zahlreich vertreten sind Erzeugnisse aus Druckorten des deutschsprachigen Südwestens und Südens und aus den rheinischen Gebieten um Köln, Mainz und Speyer. Daneben enthält die Sammlung auch viele Exemplare aus den europäischen Zentren des Buchdrucks wie beispielsweise Venedig und Paris. Die Ergebnisse der Inkunabel-Katalogisierung sind u.a. über den Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken (INKA) recherchierbar. | |
| Mehr als 100.000 alten Drucke werden aufgrund ihres Alters oder ihres Wertes von den Historischen Sammlungen verwaltet. Sie tragen den Signaturzusatz RES und können nur im Handschriftenlesesaal (LSH) genutzt und nicht außer Haus ausgeliehen werden. Der Bestand der Alten Drucke umfasst zudem mehrere geschlossene Gelehrtenbibliotheken von erheblichem Wert, die im 19. Jahrhundert in die Bibliothek gekommen sind. | |
| In der Heidelberger Universitätsbibliothek gibt es keine geschlossene Kartensammlung als einzelnen Bestand. Alte und wertvolle Karten können im Handschriftenlesesaal eingesehen werden. Hierbei handelt es sich vor allem um Stücke aus den Sammlungen der „Heidelberger Karten“ und der „Rothe’schen Kartensammlung“. | |
| Die Graphische Sammlung der Universitätsbibliothek Heidelberg umfasst über 4.000 Objekte. Überwiegend finden sich Portraits, Ansichten, Karten und Pläne, die in Form von Holzschnitten, Kupfer- und Stahlstichen, Radierungen, Lithographien und Zeichnungen aber auch als Fotografien überliefert sind. Zu Heidelberger Professoren gibt es in der Portraitsammlung Stücke, die bis in die Frühzeit der Universität zurückreichen. Karten und Stadtpläne decken hauptsächlich die Kurpfalz und Umgebung ab. Über 3.500 Portraits und Ansichten sind aktuell digitalisiert und im Heidelberger Objekt- und Multimediarepositorium heidICON erschlossen und recherchierbar. | |