Direktor trifft Papst Franziskus Universitätsbibliothek bei Konferenz im Vatikan

Vom 14. bis 16. November hatte die Universitätsbibliothek Heidelberg die Ehre, an der Konferenz „Conservata et perlecta aliis tradere - Libraries in dialogue“ teilzunehmen, die von der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom ausgerichtet wurde. Geladen waren Vertreterinnen und Vertretern von rund 20 Bibliotheken und Archiven, darunter die Nationalbibliotheken von Belgien, Brasilien, Finnland, Frankreich, Italien, Norwegen und Südafrika sowie die Universitätsbibliotheken Harvard und Stanford. Die Universitätsbibliothek Heidelberg war die einzige Bibliothek, die aus Deutschland eingeladen war.

Die Konferenz befasste sich mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für wissenschaftliche Bibliotheken wie dem Sammlungsmanagement, digitalen Technologien und Kommunikationsstrategien sowie kulturpolitischen Fragen. Bibliotheksdirektor Dr. Jochen Apel stellte unter dem Titel „Heidelberg University Library - Preserving cultural heritage by building digital infrastructures" die Publikationsaktivitäten und die Infrastruktur für digitale Editionen der UB Heidelberg vor.

Die Einladung des Vatikans ist Ausdruck der langjährigen Partnerschaft zwischen der Universitätsbibliothek Heidelberg und der Vatikanischen Bibliothek, die insbesondere durch die Digitalisierung der lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina von 2010 bis 2019 geprägt ist. Dieses Großprojekt, das vom ehemaligen Bibliotheksdirektor Dr. Veit Probst initiiert und maßgeblich von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung finanziert wurde, steht beispielhaft für die internationalen Kooperationen der Universitätsbibliothek.

Am letzten Tag lud Papst Franziskus die Teilnehmenden zu einer Audienz. In seiner Ansprache betonte der Papst die zentrale gesellschaftliche Bedeutung der Bibliotheken. Sie seien nicht nur Hüter des kulturellen Erbes, sondern auch Schlüsselakteure bei der Förderung von Bildung, Völkerverständigung und Frieden. Er ermutigte die Bibliotheken, ihre Schätze zu zeigen, sich noch mehr zu öffnen und als Brückenbauer in einer von Krisen geprägten Welt zu wirken. Nach der Ansprache begrüßte Papst Franziskus auch Bibliotheksdirektor Dr. Apel. 

Der Austausch zwischen den beteiligten Institutionen soll in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.