IV. Ritual und Recht
IV.9 Das Nürnberger Friedensmahl
Johann Georg Schleder, Theatrvm Evropaevm. Oder außführliche und wahrhafftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten, so sich hin und wider in der Welt vom Jahr Christi 1647 biß 1651 sich zugetragen haben, Bd. 6, Frankfurt am Main: Merian 1663
Radierung und Kupferstich von Caspar Merian (?) nach einem Gemälde von Joachim Sandrart
Heidelberg, Universitätsbibliothek, B 3446 C Folio RES::6, nach S. 938, Tafel 88
Nachdem der Dreißigjährige Krieg 1648 mit dem Westfälischen Frieden beendet worden war, trafen sich die ehemaligen Kriegsgegner noch einmal in Nürnberg. Dort fanden letzte Verhandlungen über Gebietsverteilungen, Reparationen und konfessionelle Aufteilungen statt.
Nach der Unterzeichnung der Verträge 1649 gab Karl Gustav, der Bevollmächtige und spätere König von Schweden, ein Festbankett, das als „Schwedisches Friedensmahl in Nürnberg“ in die Geschichte einging.
Der Gastgeber beauftragte den Maler Joachim Sandrart, die Feier in einem monumentalen Gemälde festzuhalten. Nach diesem fertigte Merian seinen Kupferstich: Der Blick in den großen Saal des Nürnberger Rathauses zeigt die Abgesandten der verhandelnden Parteien, die sich um eine reich gedeckte Tafel versammeln.