IV. Ritual und Recht
IV.8 Ein Handschlag für den Frieden
Lohengrin, Handschrift aus Stuttgart (?), um 1470
Kolorierte Federzeichnung auf Papier aus der Werkstatt Ludwig Henfflins
Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 345, fol. 139r
Digitales Faksimiles
Der Handschlag, die dextrarum junctio, galt bereits in der Antike als Bekräftigung für rechtsverbindlich geschlossene Verträge. Hier symbolisiert er einen Friedensschluss.
Die Szene zeigt den Sieg des Schwanen-Ritters Lohengrin über die heidnischen Sarazenen. Im Bildvordergrund liegen erschlagene und schwer verwundete Kämpfer. Unter dem Jubel der christlichen Ritter reicht einer der vier heidnischen Könige dem mythischen Helden gerade die rechte Hand.
Indem die vier Heidenkönige stehen, der Held dagegen auf dem Pferd sitzt, wird Lohengrins Überlegenheit klar hervor gehoben. Dazu ist seine mit einem Schwan gezierte Fahne erhoben, während das Wappensymbol der Gegner auf dem Boden liegt.