III. Ritual und Gesellschaftsordnung
III.5 Die kurfürstliche Hirschjagd
Prospect der von Ihro Durchleucht zu Pfaltz e[t]c. ohnweit
Neckarstein[ach] gehaltenen Hirsch Waßer Jagd.
Anno 1746 d. 21. July, o. O., o. J.
Kupferstich (Ausschnitt)
Heidelberg, Universitätsbibliothek, Graph. Slg. VII,44
Die Jagd war ein althergebrachtes Vorrecht des Adels. Hier findet sie als exakt geplantes Spektakel statt, bei dem das Privileg des Schusses nur dem Fürsten und den von ihm geladenen Gästen zustand.
Der Kupferstich zeigt eine Wasserjagd, die Kurfürst Karl Theodor 1746 zu Ehren seines Schwagers Pfalzgraf Friedrich Michael veranstalten ließ. So konnten gesellschaftliche Verbindungen öffentlich gezeigt und inszeniert werden.
Auf dem Bild wird das zuvor eingefangene Wild einen Korridor, den Lauf, entlang getrieben. Gehetzt springen die Hirsche über die Mauer in den See. Von einem Zelt aus können sie von der Jagdgesellschaft bequem im Sitzen „aufs Korn“ genommen werden.