II. Ritual und Liturgie
II.3 Die Kommunion des Kurfürsten August von Sachsen
Jakob Faber, Gebetbuch für Kurfürst August von Sachsen,
Handschrift aus Leipzig, 1556
Kolorierter Holzschnitt auf Pergament
Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cod. Pal. germ. 457, fol. 15v
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Am Ritual der Eucharistie entzündete sich in den Reformationsstreitigkeiten des 16. Jahrhunderts einer der heikelsten theologischen Konflikte. Als leidenschaftlicher Vertreter des Luthertums ließ Kurfürst August von Sachsen 1556 eine Gebetssammlung anlegen, die als religionspolitisches Bekenntnis zu verstehen ist.
Denn an der Eucharistie schied sich die „protestantische“ von der „altgläubigen“ Konfession. Während der Kurfürst selbst zentral auf dem Bild gerade die Hostie in Mundkommunion empfängt, wird seiner Gattin im Hintergrund der Kelch gereicht. In der altgläubigen Auffassung war diese Kelchkommunion allein den Geistlichen vorbehalten.