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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Schicksale der Handschrift

Visiones de Don Quevedo

Die Wiederentdeckung des Minnesangs

Johann Michael Moscherosch (1601‒1669) ist einer der Literaten der Barockzeit, die sich mit der altdeutschen Lyrik beschäftigten. Dabei hob er ausdrücklich die erotischen Aspekte hervor. Ob er direkt auf den Codex Manesse zurückgriff, ist jedoch nicht eindeutig zu belegen.

Die „Gesichte Philanders von Sittewald” ist eine der berühmtesten satirischen Schriften des 17. Jahrhunderts, in der Moscherosch von Liebe und den Narrheiten, zu denen sie verführt, berichtet. Dabei nimmt er alle Lebensbereiche aufs Korn und streut Zitate sowohl aus der griechisch-römischen Antike wie mittelhochdeutsche Verse ein.

Er lässt z.B. sein verschlüsseltes Alter Ego Philander (Sittewald = Willstaedt) einer Tjost beiwohnen, die Graf Friedrich von Appermunt gegen Herich von Hoye um die Tochter des Grafen Wibrecht von Lyningen austrägt. Appermunt stimmt vorab ein fünfstrophiges Lied des Minnesängers Friedrich von Leiningen an, das im Codex Manesse auf Bl. 26v steht und die Liebe zur hohen Dame verherrlicht.

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