I. Der Codex Manesse: Entstehung und Wirkung
Der Stammsitz der Familie Manesse: Burg Manegg
Der Stammsitz der Manesse
Die Burg Manegg, der Stammsitz der Familie Manesse, ist heute Ruine. Angehörige dieser Familie waren Rüdiger II. und sein Sohn Johannes. Sie lebten in Zürich und gelten als Initiatoren des Codex Manesse.
Rüdiger II. Manesse (gest. 1304) und sein Sohn Johannes (gest. 1297) gehörten einer angesehenen Zürcher Familie an, die Ministerialen und Ratsherren stellte. Johannes war Kustos am Zürcher Großmünster. In Zürich ist die Familie erstmals 1219 nachgewiesen, bald als zwei ritteradelige Linien. Stifter der Linien waren wohl Johannes und sein Bruder Rüdiger II., der „Freund der Dichter und Gesänge” und bedeutendster Vertreter der Linie Manegg.
Der politische Aufstieg der Manesse Manegg begann erst mit der Person Rüdigers VII., der 1360 zum Bürgermeister Zürichs ernannt wurde. Allerdings scheiterte dessen familienorientierte Machtpolitik. Sein Sohn Ital, der letzte der Linie Manesse Manegg, musste schließlich den Familienbesitz veräußern.
I.2 Georg Wyss: Beiträge zur Geschichte der Familie Maness, Zürich: Orell, Füßli und Compagnie, 1850, Taf. I
UB Heidelberg, B 438-170-6 Folio RES