Rückblick: Friedrich Creuzer 1771-1858. Philologie und Mythologie im Zeitalter der Romantik
Friedrich Creuzer, dessen Todestag sich am 16. Februar 2008 zum 150. Mal jährt, gehörte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den angesehendsten Professoren und prägenden Figuren der Universität Heidelberg.
Kurz nachdem die rechtsrheinische Pfalz und damit auch die Universität Heidelberg an Baden gefallen war, hatte der am 10. März 1771 in Marburg an der Lahn geborene Creuzer als erster auswärtiger Dozent 1804 einen Ruf auf den Lehrstuhl für Philologie und Geschichte angenommen. Neben der anstehenden Reorganisation der Universität, an der er maßgeblich beteiligt war, geht die Gründung des Seminars für Klassische Philologie im Jahr 1807 auf Creuzer zurück.
Mehrfach war er Dekan der Philosophischen Fakultät. Daneben ist Creuzers Name untrennbar mit der „Heidelberger Romantik“ verbunden, die er mit Achim von Arnim und Clemens Brentano zeitweise prägte.
Mit fast 70 Exponaten, die überwiegend aus den Beständen der Heidelberger Universitätsbibliothek stammen, zeichnet die Ausstellung Creuzers Leben nach. Neben seiner universitären Karriere stehen seine grundlegenden Veröffentlichungen zu philologischen, ikonographischen und mythologischen Themen im Vordergrund. An diesen Schriften verdeutlicht sich sein Wissenschaftsstil, der Intuition und diskursive Vernunft, Mythos und Logos zusammenführt.
Seine Bedeutung für die literarische Romantik sowie seine Rolle im „Romantikerstreit“ werden in der Ausstellung ebenso thematisiert wie die mit dem Selbstmord der Geliebten endende Beziehung zu Karoline von Günderrode.
Die Ausstellung ist ein Ergebnis der Zusammenarbeit des Seminars für Klassische Philologie und des Historischen Seminars der Universität Heidelberg mit dem Universitätsarchiv sowie der Universitätsbibliothek.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Aufsätzen und zahlreichen Abbildungen:
„Friedrich Creuzer 1771-1858. Philologie und Mythologie im Zeitalter der Romantik“. Begleitband zur Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg 12. Februar – 8. Mai 2008. Hrsg. von Frank Engehausen, Jürgen Paul Schwindt und Armin Schlechter
Heidelberg u.a.: verlag regionalkultur 2008
ISBN 978-3-89735-530-9 – Euro 16,90
(Archiv und Museum der Universität Heidelberg. Schriften 12)
Vom 13. Februar bis zum 8. Mai 2008
in der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109
Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr
An Feiertagen geschlossen
Eintritt frei
Informationen unter 06221-544274 oder 542380