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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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BuchDruck – Wandel mit Holzblock und Letter



Seltsame Menschen in exotischen Ländern

Reisen am Schreibtisch und anderswo

Als Autor der Reisebeschreibung nennt sich ein Ritter Jean de Mandeville aus St. Albans bei London. Er gibt an, er sei im September 1322 aufgebrochen und habe viele Länder bereist. Im Alter habe er sich in Lüttich niedergelassen, um dort 1357 seine Erlebnisse niederzuschreiben.

Der Autor lässt sich historisch nicht nachweisen. Es gilt als sicher, dass er die meisten der Länder, von denen er berichtet, nie gesehen hat. Stattdessen stützt er seine Ausführungen auf mittelalterliche Enzyklopädien, die wiederum direkt oder indirekt auf antike Quellen zurückgehen.

Im Spätmittelalter und der beginnenden Neuzeit galt Mandeville jedoch als ernst zu nehmender Autor. Der „Itinerarius“ gehört zu den erfolgreichsten Werken seiner Zeit.
Mit den verschiedenen Übersetzungen kommen vom 15. Jahrhundert bis um 1600 rund 90 Druckausgaben zusammen. Die Straßburger Ausgabe von Johann Prüß ist reich illustriert. Die Holzschnitte sind routiniert gezeichnet, die Figuren und ihre besonderen Eigenschaften treten klar hervor, sind jedoch meist stark vereinfacht.

Die aufgeschlagene Doppelseite zeigt seltsame Wesen auf den Inseln des Indischen Ozeans. Mandeville meint von den Menschen mit den flachen, weit herabhängenden Gesichtern, die oben links zu sehen sind, sie lachten recht hässlich. Darunter sieht man „cleine leut“, die als Mund nur ein Löchlein haben und sich mit Hilfe eines Röhrchens ernähren. Rechts oben abgebildet sind Menschen ohne Füße, die doch schneller laufen als ein Pferd und dadurch wilde Tiere fangen können, um sie zu essen.


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