Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte


Hermann Dyck: „Post festum”

Die Karikatur entstand kurz nach dem Schweizer Sonderbundskrieg 1847. Der bewaffnete Berner Bär symbolisiert die siegreiche liberale Tagsatzungsmehrheit. Er weist die Personifikationen der europäischen Monarchien Großbritannien, Frankreich, Österreich, Russland und Preußen zurück. Im Vordergrund liegen die Wappen der geschlagenen katholisch-konservativen Kantone.

Der Sonderbund vereinte sieben katholische und konservative Kantone zum Schutz ihres Glaubens und der kantonalen Souveränität. Die liberale Mehrheit an der Tagsatzung, dem Gesandtenkongress der Kantone, erklärte im Sommer 1847 den Sonderbund für aufgehoben. Sie beschloss außerdem, die Jesuiten (rechts im Bildhintergrund) auszuweisen und den staatenbündischen Bundesvertrag von 1815 zu revidieren. Der Auflösungsbeschluss wurde im November 1847 militärisch durchgesetzt, wobei der Sonderbund vergeblich auf das Einschreiten der europäischen Mächte hoffte. Nach seiner Niederlage errichteten die Liberalen 1848 den Bundesstaat in den bis heute bestehenden Verfassungsstrukturen.

Hermann Dyck (1812-1874) zeichnete für die „Fliegenden Blätter” zahlreiche politische Karikaturen zur 1848er-Revolution und zur Pressezensur in Deutschland. Der spätere Direktor der Kunstgewerbeschule München versah als Einziger in den Fliegenden Blättern seine Karikaturen häufig mit einem Datum und erleichtert damit die Einordnung in den historischen Kontext.

zur digitalen Volltext-Präsentation


zum Seitenanfang