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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte

Bibliotheca Laureshamensis – digital: Virtuelle Klosterbibliothek Lorsch

verzierte Initialie in Form eines verschlungenen doppelten VogelkopfsDas um 764 gegründete Kloster Lorsch entwickelte sich durch den Aufbau des Skriptoriums und der Bibliothek zu einem der bedeutendsten Wissenszentren der Karolingerzeit. Klöster waren damals die nahezu einzigen Bildungsstätten.

Gemessen an seinem Bücherbestand von über 500 Handschriften im 9. Jahrhundert, nahm Lorsch einen Rang noch vor anderen berühmten Abteien wie etwa Fulda oder der Reichenau ein. Eine zweite Blütezeit erlebte das Skriptorium von Lorsch im 11. Jahrhundert. Noch am Ausgang des Mittelalters priesen Humanisten die Handschriftenschätze der alten Bibliotheca Laureshamensis.

Die Lorscher Bibliothek enthielt neben biblischen, liturgischen und monastischen Büchern Werke der Patristik und der Historiographie sowie Schulliteratur. Darunter befinden sich Handschriften klassischer lateinischer Autoren, die heute zu den wichtigsten oder auch einzigen Zeugen der Überlieferung gehören. Besonders bedeutsam war die außergewöhnlich geschlossene Sammlung der Kirchenväterschriften.

Über 300 der in Lorsch entstandenen bzw. aufbewahrten Handschriften sind erhalten. Sie sind heute auf mehr als 70 Bibliotheken weltweit verteilt. Der Großteil der Lorscher Bibliothek – ungefähr 130 Manuskripte – wurde unter Kurfürst Ottheinrich von der Pfalz (1556-1559) in die Bibliotheca Palatina überführt und gelangte mit dieser 1622/23 in die Vatikanische Bibliothek.

Projektbeschreibung

Ziel des auf vier Jahre angelegten Projektes ist es, die Bibliothek des zum UNESCO-Welterbe erhobenen Klosters Lorsch virtuell wieder erstehen zu lassen und somit der Forschung und interessierten Öff entlichkeit kostenlos zugänglich zu machen.

Hierzu sollen sämtliche der über 300 erhaltenen Handschriften, die im Skriptorium des Klosters Lorsch hergestellt und/oder in dessen Bibliothek aufb ewahrt wurden, zunächst digitalisiert und unter einer einheitlichen Oberfl äche im Internet präsentiert werden. Zeitgleich werden auf der Basis bereits bestehender Katalogisate und grundlegender bzw. den aktuellen Forschungsstand repräsentierender Sekundärliteratur Beschreibungen der Manuskripte erstellt.

Die Handschriftenbeschreibungen enthalten Angaben zur Entstehungs- und Besitzgeschichte, zum Äußeren (wie z. B. Beschreibstoff oder Format), zur Schrift wie auch zum Inhalt (insb. zu philologischen, aber auch etwa zu kunsthistorischen Aspekten). Die ermittelten Informationen werden in eine Datenbank eingespeist, über die man die Lorscher Codices systematisch im Internet durchsuchen kann. Außerdem werden sie als PDF-Dateien in die Präsentation der Handschriftendigitalisate eingebunden.

Die ersten Ergebnisse sollen im laufenden Jahr vorgestellt werden.

Gefördert durch

  • Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen / UNESCO-Welterbestätte Kloster Lorsch

Projektbeginn

01.03.2010

Weitere Informationen

Vorschau der Exponate

(Zum Rundgang Bilder anklicken)

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