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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Katalogisierungsprojekte

Katalogisierung der Codices Salemitani

verzierte Initialie: Klostermotiv mit zwei Mönchen und VogelDie Codices Salemitani stellen nach den Codices Palatini germanici den zweitgrößten geschlossenen Handschriftenfond der Universitätsbibliothek Heidelberg dar. Nach der Säkularisierung des Zisterzienserklosters Salem am Bodensee wurde der fast ungeteilte Bestand der Klosterbibliothek – ergänzt um Teile der Büchersammlung des Klosters Petershausen in Konstanz – 1826 von der Universitätsbibliothek aufgekauft.

Kernstück der Klosterbibliothek sind die 442 Handschriften – die Codices Salemitani –, die überwiegend aus der 1134 gegründeten Zisterze Salem stammen, die schon früh über ein eigenes Skriptorium verfügte. Zu den Handschriften kommen noch zahlreiche Fragmente, die zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Aktenumschläge und Einbände von Rechnungsbüchern dienten.

Die größte Zahl der Codices wurde in Salem in Latein geschrieben. Die älteste Handschrift stammt aus dem 9. Jahrhundert und die jüngsten aus dem 18. Jahrhundert. Auch inhaltlich deckt die Sammlung ein breites Spektrum ab, das von der Poesie, Theologie, Philosophie, Rechtskunde, Geschichte, den Naturwissenschaften, der Medizin, Universitätsmitschriften bis zu Rezeptsammlungen für den Alltagsgebrauch reicht und Einblicke in die Klostergeschichte und das Alltagsleben gewährt.

Über 80 Handschriften waren für den Gebrauch im Gottesdienst bestimmt. Diese Codices liturgici heben sich durch ihre kostbare künstlerische Ausstattung und ihr zum Teil großes Format besonders hervor.

Projektbeschreibung

Der Bestand der 1826/27 von der Universität Heidelberg erworbenen Salemer Klosterbibliothek umfasst neben den Druckwerken nahezu 450 Handschriften. Von diesen werden zur Zeit die rund 80 liturgischen sowie die etwa 220 neuzeitlichen nicht-liturgischen Codices Salemitani (Cod. Sal.) wissenschaftlich erschlossen.

Sie werden entsprechend den „Richtlinien Handschriftenkatalogisierung” der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausführlich beschrieben; abweichend hiervon werden die neuzeitlichen Handschriften nach dem Vorbild der mittelalterlichen inhaltlich detailliert erschlossen. Die Katalogisierung umfasst sowohl die materiellen Gegebenheiten als auch die Entstehungs- und Besitzgeschichte und den Inhalt jedes einzelnen Manuskripts.

Die Handschriftenbeschreibungen werden nach Beendigung des Projekts in gedruckten Katalogen veröff entlicht. Bereits 2001 erschien der Katalog der übrigen 144 mittelalterlichen nicht-liturgischen Salemer Codices.

Seit Anfang 2011 werden die Codices Salemitani im Rahmen des Projekts „Vom Tresor in die Welt – Digitalisierung wertvoller Bestände baden-württembergischer Bibliotheken” auch digitalisiert und der geschichts- und kulturwissenschaftlichen Forschung kostenlos online zur Verfügung gestellt.

Gefördert durch

  • Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg

Laufzeit

2007-2011

Weitere Informationen

Vorschau der Exponate

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