Navigation überspringen
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Katalogisierungsprojekte



Bl. 15v: Ratsversammlung der Franken mit Turpin, dem Erzbischof von Reims

Als das fränkische Heer Kaiser Karls des Großen 778 nach einem Kriegszug gegen die Mauren aus Spanien zurückkehrt, gerät die Nachhut bei Roncesvalles in einen Hinterhalt und wird aufgerieben. Nach der Sage soll ihr Befehlshaber Roland noch im Sterben in sein Horn gestoßen haben, um das vorausziehende Heer zurückzurufen.

Das Geschehen wurde in dem um 1100 entstandenen altfranzösischen Versepos „Chanson de Roland”, einem der ältesten Vertreter der Chansons de geste, verarbeitet. Um 1170 übersetzte ein nicht näher nachweisbarer Konrad, der sich im Prolog als ‘Pfaffe’ bezeichnet, den Text ins Deutsche. Diese Bearbeitung ist in sieben Textzeugen erhalten, von denen der Heidelberger Cod. Pal. germ. 112 der einzig vollständige ist. Neben dieser Tatsache machen die qualitätvollen Federzeichnungen den Codex besonders wertvoll.

Ein Kernbestand der ehemals Heidelberger Bücher ist in der Vatikanischen Bibliothek in den Palatini latini, graeci und hebraici zu finden, andere sind in vatikanische Spezialsammlungen eingegliedert. Der heute in der Universitätsbibliothek Heidelberg als Bibliotheca Palatina bezeichnete Bestand umfasst den deutschsprachigen Teil der pfälzischen Büchersammlung, deren Rückgabe nach Heidelberg während des Wiener Kongresses 1816 verhandelt wurde.

zur digitalen Volltext-Präsentation (des Originals)


zum Seitenanfang