III. Die UB gestern: Der Bibliotheksbau von 1905 und Vorgängerbauten
Die Universitätsbibliothek in der Augustinergasse 15
Ab 1829 war das im frühen 18. Jahrhundert erbaute ehemalige Jesuitengymnasium zwischen Augustiner- und Schulgasse der Standort der Universitätsbibliothek. Bis 1834 nutzte man nur die beiden unteren Stockwerke, danach auch kleine Teile des dritten Geschosses. 1846 wurde aufgrund des stetig steigenden Platzbedarfs im obersten Stock ein zusätzlicher großer Saal zur Unterbringung der Bücher bereitgestellt.
1875 mahnte der amtierende Bibliothekar Karl Zangemeister (1837-1902), dass spätestens zwei Jahre später sämtliche Raumreserven erschöpft sein würden. Aufgrund steigender Studentenzahlen und des starken Zuwachses an Büchern behielt er Recht. 1894 waren die Buchbestände bereits auf fünf verschiedene Gebäude verteilt. Ausgelagert wurden beispielsweise Dissertationen und Zeitungen. Zu den zeitweiligen Unterbringungsorten gehörten der Hexenturm und angemietete Häuser in der Seminarstraße und der Schulgasse. Bis zum Umzug im Jahr 1905 in den seit 1893 angestrebten Neubau sollte der Platzmangel das Hauptpro-blem der Universitätsbibliothek bleiben.
Fotografie der Westfassade der „Alten Universitätsbibliothek” in der Augustinergasse, vor 1905
UB Heidelberg, Graph. Slg IV,31 (Reproduktion)