II. Tradition und Erneuerung
Der Mensch als Mikrokosmos oder kleine Welt (Abb. I )
Johann Baptist Bergmüller
Der Maaßstab Gottes oder die Berechnung göttlicher Zahlen in der
heiligen Schrift, Augsburg: Bergmüller, 1778
UB Heidelberg, Cod. Sal. X,27
Der Druck stammt aus der Bibliothek des Klosters Salem. Dort wurde er mit einer „Beÿlage“ von der Hand des Autors zusammengebunden, die 1783 in Augsburg entstanden war und weitere Kommentare und Erläuterungen zum „Maaßstab Gottes“ lieferte. Johann Baptist Bergmüller (1724–1785) beschäftigte sich mit Kunsttheorie, wobei er die Vorstellung vertrat, dass sich die Proportionen aus göttlichen Gesetzen ableiten lassen. Davon ausgehend versuchte er, den in der Heiligen Schrift vorkommenden Zahlen eine Bedeutung zuzuweisen. Diese Zahlen übertrug er dann nicht allein auf Figuren-proportionen, sondern auch auf die Zeit und stellte damit eine Zeit- und Messtabelle auf. In diese ordnete er Vergangenes sowie Gegenwärtiges ein und traf auf dieser Grundlage auch Prognosen für die Zukunft.