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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte



S. 13: Eintrag zu einem Gemälde von Joshua Reynolds aus der Sammlung Emma Budge

Keinen Pfennig für die Erben

Das Ehepaar Budge hatte noch zu Lebzeiten mehrere wohltätige Stiftungen in Hamburg, Frankfurt und Wetzlar gegründet und die Stadt Hamburg als Erbin seiner wertvollen Kunstsammlung eingesetzt. Nach dem Tod ihres Mannes und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten änderte Emma Budge 1933 jedoch ihr Testament und überließ es ihren Testamentsvollstreckern, die alle jüdischer Herkunft sein sollten, nach ihrem Tod über die Sammlung zu verfügen. Nur einen Verkauf oder ein Geschenk an die Stadt Hamburg schloss sie aus.

Emma Budges letzter Wille – sie starb am 14. Februar 1937 – wurde von den Nationalsozialisten, die noch im gleichen Jahr ihre Kunstsammlung versteigern ließen, ignoriert. Die beiden Auktionen erzielten – obwohl ein Großteil der Objekte weit unter Wert verkauft wurde – einen Erlös von knapp einer Million Reichsmark, die höchste Summe für eine Privatsammlung, die in der Zeit des Nationalsozialismus versteigert wurde. Die Verkaufssumme wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt und nie an die Erben weitergeleitet. Die Versteigerung der Kunstsammlung stellte nur einen Aspekt der verfolgungsbedingten Veräußerung und „Arisierung” des Gesamtvermögens der Budges dar.


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