III. Die Universitätsbibliothek: Digitalisierungsprojekte
Restitution einer in alle Welt verstreuten Sammlung
Nach dem Krieg erhielten die Erben zwar eine Teilentschädigung für die veräußerte Hamburger Villa und anderes enteignetes Eigentum, der Verlust der Kunstsammlung wurde jedoch nicht ausgeglichen. Die Objekte sind heute über die ganze Welt verstreut und gelten mittlerweile als Raubkunst. Ein Berliner Rechtsanwalt betreibt im Auftrag der Erben und der drei Budge-Stiftungen bis heute ihre Restitution.
Auch das Schweriner Museum gehörte 1937 zu den Käufern. Es erwarb auf der Oktoberauktion drei Objekte: zwei französische Fächer aus dem 18. Jahrhundert und eine um 1712 entstandene Meißener Steinzeugstatuette eines Feldherrn. 1997 stellte die Nachfolgeorganisation der „Jewish Claims Conference (JCC)” einen Antrag auf Restitution bzw. Entschädigung.
Erst im Februar 2001 wurden die drei Objekte restituiert; ein Leihvertrag zwischen der JCC und dem Schweriner Museum regelt, dass sie bis auf weiteres als Leihgabe dort verbleiben können.
Inka Bertz (Hrsg.): Raub und Restitution. Kulturgut aus jüdischem Besitz von 1933 bis heute ; [eine Ausstellung des Jüdischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main ; 19. September 2008 bis 25. Januar 2009 (Berlin),
22. April bis 2. August 2009 (Frankfurt am Main)], Göttingen 2008, S. 86f.
UB Heidelberg, 2008 A 8839
Auszug aus der Versteigerungs-Niederschrift der Auktion Budge, 2.11.1937: unter der Losnummer 778 wird die vom Schweriner Museum erworbene Feldherren-Statuette aufgeführt.