Digitalisierung und wissenschaftliche Erschließung bedeutender Bestände der Graphischen Sammlung des Kurpfälzischen Museums Heidelberg und der Universitätsbibliothek Heidelberg Heidelberg und die Kurpfalz im Spiegel der Kunst

Heidelberg ist sowohl für die Dichtung als auch für die Bildende Kunst ein zentraler Ausgangsort der deutschen Romantik. Die Heidelberger Romantiker Carl Philipp Fohr, Ernst Fries und Carl Rottmann nahmen großen Einfluss auf die Kunstgeschichte. Das Kurpfälzische Museum Heidelberg (KMH) besitzt eine herausragende Sammlung von Zeichnungen und Aquarellen dieser Meister. Insbesondere von der Heidelberger Schlossruine und dem Neckartal ging in der Romantik eine hohe Faszination aus. Die kurpfälzische Stadt und Landschaft wurden zur Inspirationsquelle von Künstlern in ganz Europa. Durch die Vervielfältigung in der Druckgraphik fanden Ansichten Heidelbergs und des Schlosses weite Verbreitung, wodurch Stadt und Bauwerk Weltruhm erlangten.

Aufgrund ihrer Qualität, Vielfalt und Anzahl gehören die Zeichnungen der genannten Romantiker wie auch die druckgraphischen Darstellungen Heidelbergs und seiner Umgebung nicht nur zu den besonderen Schätzen des Kurpfälzischen Museums, sondern bilden auch einen weltweit einzigartigen Bestand von hoher kunst- und kulturhistorischer Bedeutung. Die bislang intern aufgenommenen Objektdaten zu den Blättern bedürfen dringend einer wissenschaftlichen Überprüfung und Ergänzung, vor allem hinsichtlich der Zuschreibung, Datierung, Provenienz und jüngeren Literatur sowie des konservatorischen Zustands. Ziel des Projekts ist es, die wertvollen Blätter wissenschaftlich zu erschließen, sie für eine breite Öffentlichkeit verfügbar zu machen und sie durch die Digitalisierung zugleich konservatorisch vor den Folgen häufigen Gebrauchs zu schützen.

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Thematisch in hervorragender Weise ergänzt wird der beschriebene Bestand durch die in der Universitätsbibliothek Heidelberg (UBH) bewahrten druckgraphischen Blätter mit Karten, Stadtplänen, Stadtansichten und Landschaftsdarstellungen der Kurpfalz sowie Fotografien der Region, die bereits digitalisiert und in heidICON mit Basisinformationen erfasst sind. Im Rahmen des beantragten Projektes sollen diese Blätter in analoger Weise zu dem Bestand des KMH tiefenerschlossen werden, wobei bereits erfasste Daten anzupassen und zu erweitern sind. Die Bestände des KMH und der UBH sollen in einem gemeinsamen Portal mit dem Titel „Heidelberg und die Kurpfalz im Spiegel der Kunst“ zugänglich gemacht werden. Die Initiierung dieses Portals ermöglicht langfristig die fortschreitende Ergänzung um weitere Werke aus dem KMH und anderen Institutionen und kann so künftig eine umfassende und nachhaltige Archivierung der visuellen Überlieferung zu Heidelberg und der Kurpfalz gewährleisten.

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