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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Die 90er Jahre: Verbesserung der Infrastruktur

Mit der Übernahme der Bibliotheksleitung durch Hermann Josef Dörpinghaus wurde 1991 eine Phase eingeleitet, in der einerseits durch Bau- und Reorganisationsmaßnahmen die Funktionsfähigkeit der Zentralbibliothek trotz ständig steigendem Benutzungsdruck und der Magazinproblematik aufrechterhalten wurde. Andererseits wurde in diesen Jahren auch die Basis für die Integration moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sowie die Einführung automatisierter Arbeitsverfahren gelegt. Die Universitätsbibliothek Heidelberg ist heute ein leistungsfähiges und modernes Dienstleistungszentrum.

Nach der Fertigstellung des Tiefenmagazins unter dem Innenhof der Neuen Universität Anfang 1991 begann im März diesen Jahres der größte Bücherumzug der Bibliotheksgeschichte: mehr als 36.000 Meter Bestände (mehr als 1,1 Millionen Bände), ausgelagert in den Jahren 1977-1983 im Zusammenhang mit der baulichen Sanierung des Gebäudes, kehrten in die Altstadt zurück. Auch die geschlossenen Magazine in der Zweigbibliothek sowie im Hauptgebäude wurden umgeordnet und mehr Platz für die Neuzugänge in den Freihandmagazinen geschaffen.

Schon seit 1988 bot die Universitätsbibliothek ihren Benutzern bibliographische Informationen auf CD-ROM, allerdings nur an Einzelarbeitsplätzen. Im Januar 1992 konnte in einem neu geschaffenen EDV/AV-Medien-Bereich ein PC-Netz für CD-ROM-Recherchen bei gleichzeitigem Zugriff von mehreren Arbeitsplätzen aus eingeweiht werden. Ein Schritt, der als „Innovationsschub“ für die gesamte Universität gewürdigt wurde.

Die gestiegenen Benutzungsanforderungen hatten im Westflügel in den engen Räumen der Ausleihe zu teilweise chaotischen Zuständen geführt. Um die zur Verfügung stehende Fläche zu vergrößern, wurde die Fernleihe, die bislang im Hintergrund der Ortsleihe arbeitete, in Räumen des Nordflügels untergebracht. Eine grundlegende Neukonzeption der Ortsleihe, wie beispielsweise die Einrichtung eines „Schnell-Verbuchungsplatzes“ für die Freihandausleihe oder die geschickte Anordnung der weiteren Aus- und Rückgabetheken, führte zur einer rationellen Gestaltung der Arbeitsabläufe. Im März 1994 konnte der neu gestaltete Bereich der Benutzung übergeben werden.

Im Juni 1995 wurde die Zweigstelle im Neuenheimer Feld nach komplettem Umbau wiedereröffnet und bot statt zuvor 65 jetzt 200 Lese- und Arbeitsplätze.

Im Februar 1996 konnte nach einer Bauzeit von nur 11 Monaten eine weitere Baumaßnahme abgeschlossen werden: So wurde im Triplexbereich ein neuer Lesebereich für Sozialwissenschaften in Betrieb genommen; insgesamt schuf man dort 125 neue Leseplätze sowie drei Gruppenarbeitsräume. Gleichzeitig wurde der PC-Pool und der AV-Medien-Bereich mit knapp 50 Arbeitsplätzen in das Untergeschoß verlegt.

Wie schon in der Ausleihe wurde das Lesesaal-Entrée durch die großzügigere Verteilung von Theke, Zeitschriftenauslageregalen und Benutzerplätzen sowie durch die Verwendung heller Raumfarben freundlicher gestaltet.

Der Abbruch der konventionellen Zettelkataloge zugunsten einer elektronischen Katalogführung erlaubten eine platzsparende Aufstellung. So konnte im Erdgeschoß und im 1. Oberschoß des Südflügels der bibliographische und sonstige Informationsbereich konzentriert werden.

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