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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


Sanierung von Dach und Fassade des Südflügels: Bedeutender Zwischenschritt der seit 2009 laufenden Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen

Die seit mehr als zehn Jahren laufende Vollsanierung der Universitätsbibliothek Heidelberg mit umfangreichen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen geht in die nächste Phase. Derzeit werden die markante Fassade des schlossartigen Südflügels sowie die Dächer über dem historischen Gebäude in der Plöck saniert. Die Arbeiten sollen bis Mitte 2023 abgeschlossen sein.

Für die Sanierung der Sandsteinfassade sind Steinmetz- und Kunstschlosserarbeiten erforderlich. Um den passenden Sandstein für die notwendigen Ausbesserungen zu finden, wurden Steinbrüche ermittelt, deren Sandstein hinsichtlich Struktur und Farbton möglichst exakt mit der Fassade der Universitätsbibliothek von 1905 übereinstimmt. Bei kleineren schadhaften Stellen kommt spezielles Mörtelmaterial zum Einsatz, bei größeren Schäden werden ganze Steinblöcke ausgetauscht.

Die Sanierung des Dachstuhls startete mit dem Südflügel. Auf den Dächern des historischen Gebäudes mit Ost-, West und Südflügel befinden sich Kunstwerke aus Stein und Eisen von hoher Qualität. Die Sanierung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz nach der Maßgabe, dass Erhaltung Vorrang hat. Was auf Grund des hohen Schädigungsgrades nicht erhalten werden kann, wird von Kunsthandwerkern nachgebildet und ersetzt. Das Dach wird originalgetreu neu eingedeckt, wie bisher mit dunklem Schiefer.

Als Teil der Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurden die 15 Flügel des historischen Magazintrakts saniert. Nach Jahren der Verlagerung können die Bücher im Freihandbereich nun erstmals wieder in einer stringent laufenden Anordnung der Signaturen präsentiert werden. Die rund 650.000 Bände umfassen den Großteil der Buchzugänge seit 1977 und stehen dem Bibliotheksbenutzer in unmittelbarem Zugriff zur Verfügung.

Die Arbeiten am Südflügel bilden einen wichtigen Zwischenschritt des 2009 begonnenen mehrstufigen Bauprojekts. Nach der Sanierung von Dach und Fassade erfolgt die Sanierung der dahinterliegenden Innenbereiche. Die umfangreichste Maßnahme war die Norderweiterung der Universitätsbibliothek um die oberen vier Geschosse des Triplex-Gebäudes, das sich direkt an das historische Bibliotheksgebäude anschließt. Hier entstand eine großzügige Lese- und Studienlandschaft. Auf einer zusätzlichen Fläche von rund 6.500 Quadratmetern konnten 1.000 neue Lernarbeitsplätze geschaffen werden, die 2015 offiziell ihrer Bestimmung übergeben wurden.

Unispiegel 02/2021, S. 9. Fotos: Uwe Bellm/ap88

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