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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


Bibliotheca Palatina – digital. Die 20 letzten Kodizes sind online!

Die virtuelle Rekonstruktion der einst berühmtesten Büchersammlung Deutschlands, der Bibliotheca Palatina oder Pfälzischen Landbibliothek, ist abgeschlossen!

Mit zwanzig Handschriften in unterschiedlichen Sprachen sind die letzten Stücke, die nachweislich Bestandteil der "Palatina" waren, digitalisiert und über das Online-Portal der UB Heidelberg recherchierbar.

BAV, Vat. etiop. 27, fol. 1r

Zu der kleinen Gruppe gehört u.a. die erste in Deutschland nachgewiesene Handschrift in äthiopischer Sprache und Schrift. Bei Vat. etiop. 27 handelt es sich um einen Psalter, in dem auch die Cantica und das Hohelied enthalten sind.

Wie der weitaus größte Teil der "Orientalia" in der Bibliotheca Palatina war der äthiopische Psalter über Kurfürst Ottheinrich nach Heidelberg gekommen. Der manische Büchersammler war stets sehr daran interessiert, auch "fremdartige" Handschriften in seinen Besitz zu bekommen. So kam es ihm durchaus zupass, dass sich der französische Gelehrte Guillaume Postel in den 1550er Jahren wegen einer finanziellen Notlage von solchen Büchern trennen musste. Postel hatte die Manuskripte auf verschiedenen Reisen nach Jerusalem, ins Heilige Land oder nach Konstantinopel gesammelt. Verzeichnet sind die Handschriften, die Ottheinrich von Postel erhalten hatte in einem Katalog (BAV, Pal. lat. 1951), der sich unter den Palatini latini erhalten hat. Neben dem Psalterium Abasinum Chaldaeum sive Aethiopicum (BAV, Vat. etiop. 27) werden hier neun arabische und vier syrische Manuskripte erwähnt.

Auch ein Palmblattcodex (uno mazzo di palme) wird von Leone Allacci unter den besonderen Stücken, die er in Heidelberg vorgefunden hat, genannt. Vermutlich handelt es sich hierbei um den in der BAV erhaltenen Palmblattcodex in tamilischer Schrift BAV, Vat. ind. 38.

BAV, Vat. ind. 38, fol. 2r

Mit diesem kleinen aber feinen Schlussstein wird ein Großprojekt abgeschlossen, das vor 20 Jahren mit der Digitalisierung von 27 oberdeutschen Bilderhandschriften begonnen hatte.

In den Folgejahren konnten mit finanzieller Unterstützung verschiedener Drittmittelgeber nicht nur die restlichen 821 deutschen sondern auch die über 2.000 lateinischen, alle 423 griechischen und 261 hebräischen Codices Palatini digitalisiert werden.

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