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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek


Universitätsbibliothek erhält wertvolle Frühdrucke und Faksimile-Ausgaben

Die Universitätsbibliothek Heidelberg hat eine bedeutende Schenkung mit wertvollen Faksimile-Ausgaben und Frühdrucken des 16. Jahrhunderts aus dem Nachlass des Schweizer Historikers Prof. Dr. Marc Sieber erhalten. Teil der Sammlung sind frühe Ausgaben klassischer Autoren wie Caesar, Cicero und Lukrez sowie Werke bedeutender Humanisten des 16. Jahrhunderts wie Petrarca und Erasmus von Rotterdam. Daneben enthält sie umfangreiche Forschungs- und Quellenliteratur zur Geschichte der Schweiz und des süddeutschen Raums. Die Übernahme des Nachlasses, die jetzt abgeschlossen werden konnte, wurde vom Historischen Seminar der Ruperto Carola vermittelt.

„Angesichts der Qualität, des bibliophilen Charakters der Sammlung und des exzellenten Zustands der Bücher handelt es sich um eine der bedeutendsten Schenkungen an die Universitätsbibliothek in den vergangenen zehn Jahren“, erklärt Bibliotheksdirektor Dr. Veit Probst. Vermittelt wurde der Nachlass über Prof. Dr. Thomas Maissen, Professor für Neuere Geschichte, und Prof. Dr. Thomas Gerhard Wilhelmi von der Bucer-Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die beide aus Basel stammen und die Familie Sieber kennen. Mit zahlreichen Bänden zur Schweizer Geschichte füllt die Sammlung von Prof. Sieber eine Lücke im bisherigen Bestand der Universitätsbibliothek in diesem Bereich.

Nicolas Sanson d’Abbeville; Hubert Alexis Jaillot, Schweizerkarte 1696. http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/grosjean_1971//digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/grosjean_1971.

Ergänzt wird die Sammlung durch 30 alte Drucke – darunter 16 Frühdrucke aus dem 16. Jahrhundert, die sich durch ihren ungewöhnlich guten Erhaltungszustand und ihr klares Schriftbild auszeichnen – sowie mehrere Kartensammlungen, aus denen eine Faksimileausgabe von 29 Karten aus fünf Jahrhunderten herausragt. Zu den bedeutendsten Drucken gehören die berühmte Cicero-Ausgabe „De re publica quae supersunt“ des italienischen Kardinals und Präfekten der vatikanischen Bibliothek, Angelo Mai, von 1822 und die wertvolle Erstausgabe der von Erasmus besorgten Sammlung von Sprichwörtern (Apophthegmatum) von 1531. Diese stammt aus der für das 16. Jahrhundert bedeutenden Basler Druckerei von Johann Froben. Aus dieser Druckerei waren bisher acht Drucke im Bestand der Universitätsbibliothek Heidelberg, mit sieben weiteren Drucken aus der Sieberschen Schenkung konnte der Bestand hier nahezu verdoppelt werden.

Prof. Dr. Marc Sieber (1927 bis 2010) war außerordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Basel und galt als einer der besten Kenner der Basler und Schweizer Geschichte. Er war Stiftungsrat und langjähriger Präsident der Jacob-Burckhardt-Stiftung. Zugleich baute er den Bereich Öffentlichkeitsarbeit eines großen Unternehmens auf und leitete diesen bis 1987.

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