Inhalt des Textes
Der Schreiber des Briefes, ein Mann namens Ali, dem Inhalt nach ein kleiner Händler, richtet seinen Brief an einen Mann namens Abd ar-Rahman, bei dem es sich wahrscheinlich um einen jüdischen Großhändler handelt, der hier mit seinem muslimisch-arabischen Zweitnamen angeschrieben bzw. angesprochen wird.
Es geht in dem Brief um vier Schläuche (amtar) mit eingesalzenen kleinen Fischen (sir) und um eine kleine Quantität Butterschmalz (qalil samn), die beim Schreiber eingetroffen sind (r 5). Wer diese Waren gesandt hat, bleibt offen; es war entweder der Adressat selbst oder eine mit ihm in Verbindung stehende Person. Schläuche, deren Inhalt nicht genannt wird, die aber wohl ebenfalls eingesalzene kleine Fische enthielten, sind auch beim Bruder des Schreibers angekommen (r 7). Es scheint also so zu sein, dass eine größere Lieferung dieser Ware auf zwei - vielleicht noch mehr - Einzelhändler verteilt worden war. Der Wunsch des Schreibers richtet sich nun auf die "Freigabe" der Waren (r 7), was so zu verstehen ist, dass der Schreiber für den Verkauf der Waren auf eigene Rechnung die Erlaubnis des Adressaten als des Eigentümers der Waren bedurfte. Er schließt daran die bitte an, ihm pro Schlauch zwei, höchstens drei Dirham und für das Butterschmalz zwei Karat, höchstens ein achtel Dinar, also drei Karat, zu berechnen (r. 9-12).
In einer Zeile am rechten Rand (r 14) erinnert der Schreiber den Adressaten an eine bestimmte Abmachung, die sie getroffen hätten. der weitere Text am oberen Rand (r 15-17) ist zu zerstört, um eine zusammenhängende Lesung zu erlauben. In einem Nachtrag auf Verso (v 1f.) ruft der Schreiber dem Adressaten ein vereinbartes Treffen an einem bestimmten Ort in Erinnerung; vielleicht handelt es sich bei der zuerst erwähnten Abmachung um eben dieses Treffen.