Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus – digital
Das Christliche Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus wurde von Carl Grüneisen, Karl Schnaase und Julius Schnorr von Carolsfeld 1858 begründet und herausgegeben. Ein Jahr zuvor hatte Grüneisen federführend den "Verein für christliche Kunst in der evangelischen Kirche Württembergs" ins Leben gerufen. Der Verein wandte sich gegen ein staatlich organisiertes Kirchenbauprogramm und hatte sich zum Ziel gesetzt, den evangelischen Kirchenbau und das Kunstverständnis der Kirchenmitglieder zu beeinflussen.
Die Zeitschrift erschien mit wechselnden Herausgebern, bis sie 1919 eingestellt wurde.
Im programmatischen Vorwort zur ersten Ausgabe formulierte Grüneisen die Leitsätze, die der Herausgabe der Zeitschrift zugrunde lagen. Die Kunst sollte nach dem Verständnis der Herausgeber „im willigen Dienste des Christenthums“ stehen. Die Zeitschrift sollte nicht zu einem „Sprechsaal für Kunstphilosophie, Alterthumswissenschaft und Kunstkritik“ werden, sie sollte vielmehr „praktisch, belehrend und erbauend wirken“ und dem „Interesse und Verständnis des christlichen Volks“ dienen. Aufgabe des Blattes sollte die „Beschreibung bedeutender älterer und neuerer Werke der Architektur, Skulptur und Malerei, sowie der vervielfältigenden zeichnenden Künste“ sein. Auch sollte dem überkommenen „puritanischen Eifer“ entgegengewirkt werden, der in seiner Kunstfeindlichkeit „das Verderben schöner Kirchen, den Untergang herrlicher Bildwerke, [...], die Mißgestalt moderner Restaurationen u. dgl. zur Folge gehabt“ habe.
Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus
Weiterführende Literatur
- Seng, Eva-Maria: Kirchenbau zwischen Politik, Kunst und Liturgie. Theorie und Wirklichkeit im evangelischen Kirchenbau des 19. Jahrhunderts, Tübingen u.a. 1995 (Kirche und Kunst, Band 1)