The artists repository and drawing magazine: exhibiting the principles of the polite arts in their various branches – digital
The Artist’s Repository and Drawings Magazine gilt als älteste britische Kunstzeitschrift und erschien zwischen 1785 und 1795 wahrscheinlich monatlich in London. Charles Taylor (1756-1832), ein hochgebildeter Graveur, der auch als Schriftsteller und Bibelforscher tätig war, zeichnete sich als Verleger verantwortlich für die Veröffentlichung. Die Beiträge stammen größtenteils von Francis Fitzgerald, der als „Drawing Master“ bezeichnet wird, allerdings nur als Mitarbeiter Charles Taylors in Erscheinung tritt und deshalb von der British Library als Alias von Taylor bezeichnet wird. Diese Deutung ist allerdings umstritten.
Die einzelnen Ausgaben wurden zu fünf Bänden zusammengefasst, die wiederum mit Untertiteln versehen wurden. Band I: Artist’s repository, Band II: Heads of lectures on the polite arts, Band III: Heads of a second set of lectures, Band IV: Dictionary of principles, and terms of art, adopted in the arts of design, Band V: Miscellanies relating to the arts.
The Artist’s Repository and Drawings Magazine enthielt Anleitungen und Lektionen zum Zeichnen, zur Komposition und Perspektive, zur Anatomie, zur Kolorierung, zur Herstellung von Farben sowie Biografien berühmter Künstler und nicht zuletzt Kunstkritiken. Der fünfte Band widmete sich der Weltgeschichte der Kunst und enthielt ein Glossar, einen Anhang zur antiken Kunst und eine Liste zeitgenössischer Künstler. Titelseiten und Illustrationen sind in Tiefdrucktechnik in die jeweiligen Seiten eingedruckt.
Dank des populärwissenschaftlichen Ansatzes richtete sich The Artist’s Repository and Drawings Magazine an Künstler und Laien gleichermaßen. Die Aufsätze werden aus heutiger Sicht nicht immer als originell bewertet, viele der Illustrationen sogar als Plagiate eingestuft, was ihre Bedeutung hinsichtlich der künstlerischen Unterweisung und ihres Status als Zeitdokument nicht schmälert.
Die Beiträge spiegeln den Zeitgeist und das Kunstverständnis in Großbritannien im ausgehenden 18. Jahrhundert wider und sind in diesem Kontext zu verstehen. The Artist’s Repository and Drawings Magazine erfreute sich seinerzeit großer Beliebtheit und noch dreißig Jahre nach Erscheinen wurden Ausgaben verkauft und als Lehrmittel für das Kunststudium genutzt.
Alle in dieser Zeitschrift enthaltenen Aufsätze sind im lokalen Online-Katalog HEIDI erfasst und können somit auch über den SWB und arthistoricum.net recherchiert werden.
Weiterführende Literatur
- Burton, Anthony: Nineteenth Century Periodicals, in: The Art Press. Two Centuries of Art Magazines, hrsg. von Trevor Fawcett und Clive Phillpot, London 1976, S. 3-10
- Haskins, Katherine: The Art-Journal and Fine Art Publishing in Victorian England, 1850-1880, S. 68
- Roberts, Helene E.: The Artist’s Repository and the Discourses. The State of the Arts in Eighteenth Century Britain (Zusammenfassung), in: Washington attracts 280 to Annual Conference von Thomas P. F. Hoving, Arlis/NA Newsletter, Februar 1975, S. 31-32
- Yale Center for British Art (Zugriff: 18.11.2014)