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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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III. Wie wandern Zeichen-Vorlagen?

Leonardo da Vinci (1452-1519) plante, einen Traktat über die Malerei zu publizieren. Das Projekt blieb allerdings unvollendet und Manuskript. Erst ein Zirkel von Gelehrten und Künstlern im Rom der 1640er Jahre – darunter prominent Nicolas Poussin und andere Franzosen – sorgten für den Druck einer großformatigen italienischen und französischen Ausgabe (beide erschienen 1651). Poussin lieferte die Vorzeichnungen für die Illustrationen, die vorgeben, Leonardos Anweisungen und ästhetische Vorstellungen umzusetzen und deren Rezeption für die weitere Kunsttheorie und -ausbildung mindestens so einflussreich war wie der Text Leonardos. Wie die in dieser Vitrine versammelten Beispiele belegen, lieferten sie auch entscheidende Vorlagen für die Ausbildung im Zeichnen. In der hier gezeigten Ausgabe, die auch noch die Schriften zu Malerei und Standbild des Leon Battista Alberti enthält, sind diese Illustrationen ein letztes Mal sehr getreu kopiert. Als dann in der Vatikanischen Bibliothek mit dem Codex Urbinas Latinus 1270 das Originalmanuskript Leonardos wiederentdeckt und 1817 publiziert wurde, endete die Erfolgsgeschichte der ‚Leonardo-Illustrationen‘ Poussins.

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