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II. Wie lernt man zeichnen?
Der kleinformatige Band des Kupferstechers und Miniaturenzeichners Paul Göttich (1586 – 1622) ist trotz seiner vielversprechenden Überschrift zunächst nichts anderes als eine Kopie nach einigen Capricci Jacques Callots. Göttichs Motiv-Auswahl geht über die sich seinerzeit gerade etablierenden Grundanforderungen an ein Vorlagen- und Zeichenbuch hinaus und spricht gezielt eine elaborierte Käuferschicht an. Die darin enthaltenen Themenfelder, wie Pferdedressur (Titelblatt), Fechtszenen, Kostümstudien und höfische Verhaltensformen stellen Bezüge zur Ausbildung und Lebenswelt höherer Gesellschaftsschichten des 17. Jahrhunderts her.
II.5.4
Paul Göttich
Ein Newes Reißbüchlein für die Jugent, Augsburg: Göttich 1621
Privatsammlung