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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Tradition und Erneuerung

Landschaftspanorama der Solfatara bei Pozzuoli am Golf von Neapel (Taf. nach S. 78)

Landschaftspanorama der Solfatara bei Pozzuoli am Golf von Neapel (Taf. nach S. 78)

Michele Mercati
Metallotheca, Rom: Salvioni, 1719
UB Heidelberg, O 2000 Folio RES

Der Präfekt des botanischen Gartens im Vatikan und spätere Leibarzt Gregors XIII. und Clemens’ VIII. Michele Mercati (1541–1593) hatte zu Beginn der 1570er Jahre eine umfangreiche Sammlung von Fossilien und Mineralien zusammengetragen, was ihn bewog, sie als „Metallotheca“ zu veröffentlichen – das Wort ist eine analoge Neuschöpfung zu Bibliotheca oder Pinakotheca. Die Gliederung des Manuskripts folgte dabei exakt der räumlichen Aufstellung der Sammlung und ihrer Ordnung. Mercati konnte so anhand der Klassifizierungen und Beschreibungen aller Einzelobjekte die Geschichte der Natur in ihrer Gesamtheit darstellen.
Den schriftlichen Ausführungen sind eine große Anzahl von höchst qualitätvollen Kupferstichen des westfälischen Stechers Antonius Eisenhoit von Warburg (1553/54–1603) beigegeben. Beim Tode Mercatis war das Manuskript noch unvollendet und die Sammlung zerfiel rasch. Erst 1717 interessierte sich ein Nachfolger Mercatis, Giovanni Maria Lancisi (1654–1720), für die „Metallotheca Vaticana“ als ein Museum der Vergangenheit, so dass die Herausgabe des Buches einen wesentlichen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte und zur Belebung italienischer Wissenschaftstradition darstellte.

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